Marzahn-Hellersdorf braucht ein Frauenhaus

Kinder, Jugend und FamilieMarzahn-Hellersdorf

Durch die Covid-19-Pandemie und den damit einhergehenden Lockdown sind die Zahlen häuslicher Gewalt in Deutschland drastisch gestiegen. Ende Dezember berichtete die Organisation „Weißer Ring“, dass sie bereits 10 Prozent mehr Fälle bis Herbst 2020 betreuen mussten. Es ist daher zu erwarten, dass die Zahlen durch den aktuellen Lockdown weiter ansteigen werden.

Um Frauen Schutz vor häuslicher Gewalt zu bieten, bedarf es entsprechender Schutzräume. Bislang existiert im Bezirk Marzahn-Hellersdorf nur eine Zufluchtswohnung, in der Frauen Hilfe und Sicherheit finden. Es fehlen also Kapazitäten, um mehr Frauen Schutz zu bieten.

In der vergangenen Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Marzahn-Hellersdorf stellte die Linksfraktion gemeinsam mit der SPD einen Antrag, um ein Grundstück für ein Frauenhaus im Bezirk zu finden.

Dazu erklärt Sarah Fingarow, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und gleichstellungspolitische Sprecherin der Linksfraktion:

„Wir schauen mit großer Beunruhigung auf die steigenden Zahlen zu häuslicher Gewalt. Um Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, einen sicheren Hafen zu geben, bedarf es weiterer Schutzräume. Bisher gibt es nur eine Zufluchtswohnung im Bezirk. Ein Frauenhaus für Marzahn-Hellersdorf ist daher dringend erforderlich. Dafür muss zunächst jedoch ein Grundstück gefunden werden.

Gemeinsam mit der SPD haben wir in der vergangenen Sitzung der BVV einen Antrag gestellt, damit das Bezirksamt aktiv die Suche nach einem geeigneten Grundstück für das Frauenhaus vorantreibt. Dieser wurde zu unserer Freude mehrheitlich beschlossen. Nun liegt es am Bezirksamt, dass unsere Forderungen auch umgesetzt werden und die Planungen für ein Frauenhaus weiter voranschreiten können.

In der BVV-Sitzung im Februar wollen wir außerdem erneut einen gemeinsamen Antrag mit der SPD stellen, um im Bezirk eine Fachstelle für häusliche Gewalt zu schaffen. Bislang gibt es im gesamten Berliner Osten keine solche Stelle. Mit unserem Antrag könnte somit eine neue Fachstelle für Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg und Treptow-Köpenick geschaffen werden. Unterstützt wird unser Anliegen von Maja Loeffler, der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten unseres Bezirks.“