AfD gegen kinderfreundliche Behörde

Kinder, Jugend und FamilieMarzahn-Hellersdorf

Zur Diskussion um den Antrag der Linksfraktion Spielecken in Wartebereichen der bezirklichen Ämter mit Publikumsverkehr (Drucksache 0777/VIII) im Ausschuss für Bürgerdienste, Sicherheit und Ordnungsangelegenheiten am vergangenen Freitag, 5. April 2018, erklärt der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses Steffen Ostehr:

Die Geburtenzahlen in Marzahn-Hellersdorf sind weiterhin steigend und auch junge Familien ziehen vermehrt in unseren Bezirk. Behördengänge sind keine Seltenheit für sie. Deshalb sollten die Wartebereiche in den verschiedenen Standorten des Bezirksamtes kinderfreundlich eingerichtet sein. Als familienfreundlicher Bezirk sollte das Bezirksamt dafür Sorge tragen, dass sich auch Familien in einer sonst recht sterilen Ämterumgebung wohler fühlen können.

Unser Antrag fordert daher das Bezirksamt auf, in den Bürgerämtern des Bezirks, den Standorten des Jugendamtes mit Publikumsverkehr und weiteren Ämterstandorten des Bezirkes, welche von Menschen mit (kleinen) Kindern aufgesucht werden, Spielecken in den jeweiligen Wartebereichen einzurichten.

Die Ablehnung, mit der dieser Antrag in der Diskussion im Ausschuss für Bürgerdienste, Sicherheit und Ordnungsangelegenheiten begegnet wurde, habe ich mit Erstaunen zur Kenntnis genommen. Obwohl es im Jugendamt in Hellersdorf bereits eine Spielecke gibt – von anderen Kommunen und Bezirksämtern ganz zu schweigen – wurden in der Debatte fadenscheinige Gründe angeführt, warum der Vorschlag nicht umgesetzt werden könne. Selbst nachdem der Antrag in einen Prüfantrag umgewandelt wurde, stimmten die Verordneten der AfD – einer Partei, die vorgibt, für die Interessen von Familien und Kindern einzutreten – noch dagegen.

Ich hoffe, dass diese Ablehnungshaltung nicht weiter abfärbt und der Antrag spätestens in der BVV im Sinne der jungen Familien mit Kindern unseres Bezirkes beschlossen werden kann.