Ortsumfahrung Ahrensfelde aus der Sackgasse führen

Die immer stärkere Belastung der Märkischen Allee bzw. der sich anschließenden Dorfstraße wird sich nach Fertigstellung der Tangentialverbindung Ost (TVO) weiter erhöhen.

Zum Antrag der Linksfraktion für eine neue Variantenprüfung für eine Ortsumfahrung Ahrensfelde erklärt der stadtentwicklungspolitische Sprecher und Vorsitzende der Fraktion der LINKEN in der Bezirksverordnetenversammlung Bjoern Tielebein:

Seit nunmehr sechs Jahren ruht der Prozess für eine Ortsumfahrung Ahrensfelde. Nachdem der Bundesrechnungshof die Umsetzung der bisher geplanten Ortsumfahrung mit einem sogenannten gedeckelten Trog entlang der Klandorfer Straße in Frage gestellt hatte, wurden weitere Verfahrensschritte auf Eis gelegt. Seitdem sich der Bund von der Finanzierung des Trogs Abstand verabschiedet hat, bemühen sich die Länder Berlin und Brandenburg um eine Lösung mit dem Bundesverkehrsministerium. Nennenswerte Schritte, die die Planungen vorangebracht hätten, erfolgten nach der öffentlichen Planauslegung im Jahr 2011 nicht. Ob eine Lösung zeitnah erfolgen kann, ist leider nach wie vor unklar.

Aus Sicht der Linksfraktion ist die bisher verfolgte Variante unter den Bewohnerinnen und Bewohnern im Marzahner Norden ohnehin denkbar unbeliebt. Selbst mit Trog würde entlang der Klandorfer Straße ein über vier Meter hoher Wall unmittelbar vor den dortigen Wohnhäusern entstehen, der die Marzahner Großsiedlung und das Dorf Ahrensfelde durchschneiden würden. Abgesehen von den Belastungen für die Anwohnerinnen und Anwohner ist eine Finanzierung dieses Lärmschutzberges nicht in Sicht.

Es ist daher geboten, das Verfahren erneut zu öffnen und eine neue Variantenprüfung durchzuführen. Hierbei muss die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger in Marzahn-Nord sowie in Ahrensfelde im Mittelpunkt stehen. Nur eine möglichst breit unterstützte Variante wird Aussicht auf Erfolg haben. Die Bisherige ist es offenkundig nicht.

Die immer stärkere Belastung der Märkischen Allee bzw. der sich anschließenden Dorfstraße wird sich nach Fertigstellung der Tangentialverbindung Ost (TVO) weiter erhöhen. Schon jetzt ist der alltägliche Stau für alle Beteiligten nicht mehr zu ertragen. Das festgefahrene Verfahren muss daher dringend wieder in Gang gesetzt und unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger zu einem Planungsprozess gebracht werden.

Die Linksfraktion kann sich jenseits einer „großen“ Lösung auch den Bau einer Entlastungsstraße vorstellen. Durch ein entsprechendes Verkehrsleitsystem könnte die Belastung der Dorfstraße so reduziert werden. Die Kosten einer Entlastungsstraße wären geringer als die bisherigen Planungen. Weiterhin müsste die Streckenführung erörtert und die ursprüngliche Variante 1 – Verlängerung der Kemberger Straße – erneut geprüft werden.