Schaffung einer Stelle eines/einer Queerbeauftragten

Ds. 1981/VIII

Überfraktioneller Antrag der Fraktion DIE LINKE, SPD (Initiator)


Die BVV möge beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht, eine Queerbeauftragten-Stelle im Bezirksamt zu schaffen und
dafür einen eigenen zusätzlichen Haushaltstitel mit jährlich 20.000,00 € auszustatten.

Aufgaben sollen unter anderem sein:

  • Stärkung der Akzeptanz von queeren Menschen innerhalb und außerhalb der bezirklichen Verwaltung
  • Kontakt für Kindertagesstätten, Schulen, Senioreneinrichtungen etc. und Unterstützung freier Träger und Netzwerke
  • zielgruppengerechte Konzepte und Veranstaltungen
  • Zusammenarbeit mit dem und regelmäßige Berichterstattung im Ausschuss für Gleichstellung
  • alle 2,5 Jahre Erstellung eines Berichts für die BVV

Begründung:
Auch in Marzahn-Hellersdorf leben queere Menschen (queer = Sammelbegriff für Lesben, Schwule, Bi-, Inter-, Transsexuelle, Transgender uvm.), denen bisher eine kompetente, vertrauenswürdige und gut vernetzte Kontaktperson im Bezirksamt fehlt. Gerade in Außenbezirken wie Marzahn-Hellersdorf brauchen queere Menschen, die leider oft von Diskriminierung betroffen sind, eine starke Stimme in der Verwaltung. Das übersteigt das Aufgabenspektrum und die Kapazitäten der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten.

Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg hat schon im Jahr 2017 als erster Bezirk in Berlin eine Ansprechpartnerin für Menschen mit homosexueller und anderer Identität jenseits der zweigeschlechtlichen Norm geschaffen. Auch in Lichtenberg wurde im letzten Jahr ein Bedarf ermittelt und die entsprechende Stelle geschaffen.

Um den anstehenden Aufgaben gerecht zu werden, soll diesem wichtigen Arbeitsfeld ein eigenständiges Budget zugeordnet werden, um die Arbeitszeit gezielt einzusetzen und sie nicht zu binden (etwa in der dauerhaften und projektbezogenen Akquise von (Dritt-) Mitteln). Ausschließlich mit einem eigenständigen Haushaltstitel können nötige Arbeitsprozesse effektiv gestaltet werden.