Bezirksamt hofft weiter auf Wunder – Umstellung der EDV auf Windows 11 mit fragwürdigem Zeitplan

Auf eine mündliche Anfrage der Linksfraktion Marzahn-Hellersdorf gab das Bezirksamt in der Bezirksverordnetenversammlung am 16.10. erneut Auskunft über den Stand der Ablösung von Windows 10 auf den Rechnern der Bezirksverwaltung. Die Antwort von Bezirksstadtrat Stefan Bley (CDU) verstärkt die Sorgen, dass der Bezirk auf eine schwierige Sicherheitslage zusteuert.

Wie Bley mitteilte, sind bisher erst 750 von über 1800 Arbeitsplätzen auf die neue Windows-Version umgerüstet, d.h. nur ungefähr 40 Prozent. Die vollständige Umstellung aller Systeme werde noch bis zum Ende des Kalenderjahres dauern. Doch währenddessen ist der technische Support, den Hersteller Microsoft für sein Betriebssystem Windows 10 bereitstellt, bereits am 14. Oktober ausgelaufen. Zwar gab Bley zu Protokoll, dass seine IT-Abteilung Entwarnung gegeben habe - aber diese Sorgenfreiheit bleibt zweifelhaft.

„Bei so vielen hochsensiblen Daten, wie sie in der Bezirksverwaltung Tag für Tag verarbeitet werden, ist höchste Vorsicht geboten“, sagt Steffen Ostehr, Sprecher der Linksfraktion für Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung. „Daher muss der Bezirk nun dringend für die Nachversorgung mit Sicherheitsupdates sorgen, um kritische Sicherheitslücken zu verhindern.“ Eine Möglichkeit könnten die sogenannten ‚Erweiterten Sicherheitsupdates‘ sein, die Microsoft Ende September angekündigt hatte – mit bisher unklaren Konditionen für Geschäftskunden.