6. Juni - nationaler Sehbehindertentag

Vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband 1998 ins Leben gerufen, findet der nationale Sehbehindertentag seither jedes Jahr, dennoch von der Öffentlichkeit weitestgehend unbemerkt, am 6. Juni statt. Dazu erklärt Sabine Schwarz, behindertenpolitische Sprecherin der Linksfraktion:

An diesem Tag wollen Menschen mit Sehbehinderungen, Sozialverbände und diejenigen, die sich für Chancengleichheit für alle einsetzen, besonders auf die Belange der Menschen, die optisch nur eingeschränkt ihre Umgebung wahrnehmen können, aufmerksam machen.

Vor vielen Rathäusern in Berlin werden bzw. wurden die davor stehenden Poller mit rot-weißen Strickhauben bestückt. Am Mittwoch, dem 2. Juni, haben der Allgemeine Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin (ABSV), der Selbsthilfeverein “PRO RETINA Deutschland e.v.” und Yvonne Rosendahl, Beauftragte für Menschen mit Behinderung des Bezirkes, auf dem Alice-Salomon-Platz bereits mit “Pollermützen” auf die Alltagsprobleme sehbehinderter Menschen aufmerksam gemacht. Die grauen metallenen oder Steinpoller sind nicht oder kaum wahrnehmbar, wenn das Sehfeld eingeschränkt ist. So gibt es nach wie vor viele Stolperstellen im öffentlichen Raum wie bspw. auch ungenügender Grünschnitt. Kleine Wegeverbindungen in den Kiezen sind oft sehr schwierig für Menschen mit Sehbehinderungen zu nutzen.

Im reichen Deutschland scheitern Umbauten und bauliche Anpassungen für barrierearme Zugänge bzw. den Anspruch an Barrierefreiheit oft genug noch immer am Geld, das nicht in ausreichender Menge im Haushalt eingestellt ist. An Gleichgültigkeit oder Ideenlosigkeit mangelt es nicht.