Linksfraktion unterstützt Proteste für Solidarität mit Menschen in Not und gegen Rassismus!

Linksfraktion in der BVV

Über 400 Menschen protestierten gestern gegen die rassistischen "Montagsdemonstrationen" in Marzahn und für Solidarität mit den Geflüchteten, die auch in unserem Bezirk einen sicheren Zufluchtsort suchen.

Über 400 Menschen protestierten gestern gegen die rassistischen "Montagsdemonstrationen" in Marzahn und für Solidarität mit den Geflüchteten, die auch in unserem Bezirk einen sicheren Zufluchtsort suchen. Viele Verordnete der Linksfraktion und anderer demokratischer Fraktionen der Bezirksverordnetenversammlung nahmen an der Demonstration teil. Auch die Marzahner Abgeordneten der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus und unsere Bezirkstadträtinnen Dagmar Pohle und Julia Witt waren mit dabei. Wie in den vergangenen Wochen schotteten mehrere Einsatzwagen der Polizei die Auftaktkundgebung ab während die rechtsextreme Versammlung öffentlichkeitswirksam auf sich aufmerksam machen konnte. 

Die von "Hellersdorf hilft e. V." und dem AStA der Alice-Salomon-Hochschule organisierte Demonstration setzte sich gegen 19:45 in Bewegung und führte von der Ecke Landsberger Allee/Blumberger Damm über die Landsberger Allee, die Raoul-Wallenberg-Str., die Lea-Grundig-Str., die Mehrower Allee und den Blumberger Damm wieder zum Ausgangspunkt zurück. Die ursprünglich geplante Route konnte nicht gelaufen werden. Es kam zu wiederholten rassistischen Äußerungen einiger Anwohner*innen.

Die ausländerfeindliche Demonstration zählte ca. 700 Teilnehmer*innen - darunter zahlreiche bekannte Nazis des Netzwerkes NW-Berlin, der NPD und der Partei „Die Rechte“. Sie liefen mit lockerer Polizeibegleitung durch Marzahn, skandierten rassistische Sprüche, drohten Geflüchteten mit Gewalt, bedrängten Journalist*innen und konnten am Freizeiforum noch eine Kundgebung abhalten.

Zur Auftaktkundgebung der antirassistischen Demonstration sprach neben unserer Kulturstadträtin Julia Witt auch unser Verordneter und Bezirksvorsitzender Norbert Seichter. Sein Redebeitrag wird hier in Auszügen dokumentiert:

Wir protestieren heute erneut gegen Nazis und Rechtsextreme, ihre menschenverachtende Ideologie und Fremdenfeindlichkeit. Ich heiße Euch alle herzlich willkommen! Ohne euch wäre dieser Protest nun zum dritten Mal an dieser Stelle nicht möglich.

18 Naziaufmärsche hat es im letzten Jahr gegen das Heim in Hellersdorf gegeben, 18 Gegendemonstrationen mit euch haben stattgefunden. Dafür sage ich Danke. Wir brauchen euch auch weiterhin gegen die sogenannten Montagsdemos – welch eine Perfidie der Rechten, diesen Begriff für sich zu vereinnahmen. Wir brauchen euch auch am nächsten Sonnabend, hier mobilisieren die Rechten berlin- und bundesweit.

Verehrte Anwesende! 1844 erschien Heinrich Heines „Deutschland, ein Wintermärchen“

Es beginnt mit: “Im traurigen Monat November war’ s …“ und endet mit der Vision, die Heine von Deutschlands Zukunft hat. Er sieht sie im Nachttopf Karls des Großen. Ich zitiere: “Was ich gesehen, verrate ich nicht, ich habe zu schweigen versprochen, erlaubt ist mir zu sagen kaum, oh Gott, was ich gerochen!“

Ja, liebe Freundinnen und Freunde! Es stinkt hier und heute gewaltig! Wir haben uns auseinanderzusetzten mit Rechtsextremismus, mit Fremdenfeindlichkeit. Nazis marschieren gegen ein Flüchtlingsheim, das hier entstehen soll. Wir schweigen nicht, wir sagen laut und deutlich:

  • Flüchtlinge in Not sind in Marzahn-Hellersdorf willkommen, wir helfen!
  • Das Gedankengut der Rechtsextremen, der Nazis und sie selbst gehören in den Nachttopf der Geschichte!
  • Nazis verpisst Euch, keiner vermisst Euch!