Hausglastonnen müssen bleiben – wohnungsnahe Mülltrennung ermöglichen!

Erklärung zur Abschaffung der Hausglastonnen durch Senat und Entsorgungsfirma

Die direkt gewählten Abgeordneten der LINKEN Wolfgang Brauer (Marzahn-Nord/West), Gabriele Hiller (Hellersdorf Nord/Ost), Regina Kittler (Marzahn-Süd/Biesdorf) und Manuela Schmidt (Marzahn-Mitte) sowie der Fraktionsvorsitzende der LINKEN in der BVV Marzahn-Hellersdorf, Bjoern Tielebein, erklären:

Eine Vereinbarung zwischen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und der zuständigen Entsorgungsfirma sieht vor, dass ab dem 1. Januar 2014 die Altglassammlung in Berlin vorrangig über Sammelcontainer auf öffentlichen Flächen stattfindet. Dies hat zur Folge, dass zurzeit in Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg und Treptow-Köpenick die Glasrecyclingtonnen aus den Müllsammelstellen der Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaften entfernt werden. Anstelle dieser wohnortnahen Entsorgung müssen die Mieterinnen und Mieter zukünftig ihr Altglas zu weiter entfernten Sammelcontainerstellen bringen. DIE LINKE setzt sich für den Erhalt der Hausglastonnen ein. Wir fordern den Senat auf, die Umsetzung der Vereinbarung unmittelbar auszusetzen. Entsprechende Anträge haben wir sowohl im Berliner Abgeordnetenhaus als auch in der BVV Marzahn-Hellersdorf eingereicht.

Die Entscheidung von Senatsverwaltung und Entsorgungsfirma stößt zurecht auf Unverständnis und Kritik. Das bisherige sogenannte Holsystem mit Glasrecyclingtonnen hat sich bewährt.

Die Abschaffung der Hausglastonnen geht sowohl zu Lasten der Mieterinnen und Mieter, als auch der Umwelt. Besonders für ältere und/oder mobilitätsbeeinträchtigte Menschen sind die längeren Wegstrecken zu zentralen Sammelbehältern unzumutbar. Außerdem erschwert dieses System auch eine effektive Recyclingpolitik. Es ist zu befürchten, dass viele ihr Altglas zukünftig über den Restmüll oder die verbleibenden Papier- und Wertstofftonnen entsorgen werden.

Darüber hinaus steht zu befürchten, dass die Sammelbehälter nicht ausreichen werden, um das Altglasaufkommen zu bewältigen – insbesondere, wenn sie im Unterschied zu den Hausglastonnen frei zugänglich sein werden. Es besteht auch die Gefahr, dass so neue Schmuddelecken entstehen, wenn dort wild auch anderer Abfall und Sperrmüll entsorgt werden.