Stillstand und Bewegung am Helene-Weigel-Platz

Die Entwicklung des Helene-Weigel-Platzes ist uns ein besonderes Anliegen. Daher hatten wir Anfang des Jahres Anwohnerinnen und Anwohner zu einer Veranstaltung eingeladen, bei der es um die Zukunft des noch nicht sanierten östlichen Teilbereichs des Platzes ging. Wir stellten fest, dass den Menschen vor Ort der zunehmende Verfall des Gebäudes des Kinos Sojus ein Hauptärgernis ist. In der Folge kam es zu einem Antrag aller Fraktionen in der BVV, der das Bezirksamt aufforderte, eine kulturelle Nutzung des ehemaligen Kinogebäudes zu prüfen.

Kulturstadträtin Juliane Witt (DIE LINKE) versucht nun Menschen zusammenzubringen, die ebenfalls eine kulturelle Nutzung des Sojus wünschen. Ziel ist es, Vereine, Stiftungen oder Unternehmen zu finden, die eine Nutzungsidee in dem Gebäude umsetzen möchten. Da das SPD-geführte Bezirksamt jedoch nicht bereit ist selbst Geld in die Hand zu nehmen, um das Gebäude zu retten oder auf dem Grundstück einen Neubau zu finanzieren, kommt es letztlich darauf an, einen geeigneten Investor zu finden.

Unabhängig von der Immobilie des ehemaligen Kino Sojus ist es jedoch notwendig, eine Sanierung des östlichen Helene-Weigel-Platzes in Angriff zu nehmen. Als einfache und finanziell überschaubare Maßnahme zur Aufwertung des Platzes schlägt die Linksfraktion schon seit längerer Zeit die Sanierung der Gehwegplatten vor. Der zuständige Bezirksstadtrat Christian Gräff (CDU) besteht jedoch darauf, solche Maßnahmen erst zu beginnen, wenn eine Lösung für das Kino Sojus gefunden wurde. Zehntausende Euro in die Planung mehrerer Varianten zur Errichtung neuer Gebäude zu investieren, wie es das Bezirksamt tat, reicht nicht aus. Schon gar nicht, wenn ein Verkauf des Kinogebäudes an einen Investor nicht in Aussicht steht.

Vielmehr muss nun endlich die Modernisierung des Bereiches zwischen Rathaus, Schwimmhalle und ehemaligem Kino begonnen werden. Das Wegekonzept, welches das Bezirksamt ebenfalls erarbeiten ließ, kann in Teilen bereits umgesetzt werden. Eine schrittweise Sanierung der Gewegplatten – wie auf dem westlichen Teil des Helene-Weigel-Platzes geschehen – kann ebenfalls schon jetzt begonnen werden. Die aufgrund des Wunsches der Anwohnerinnen und Anwohner von Baustadtrat Gräff versprochene Uhr in der Nähe des Springbrunnens ist auch noch nicht errichtet worden, genau wie das einer besseren Orientierung in dem ausgedehnten Gebiet dienende Wegeleitsystem.

Die Zukunft des Hauses des ehemaligen Kinos Sojus ist in großem Maße von der Bereitschaft des Eigentümers Thomas T., Gebäude und Grundstück zu verkaufen, abhängig. Eine Nutzung des Standortes erfordert Engagement von denjenigen, die dort ein Projekt umsetzen möchten. Wir fordern das Bezirksamt auf, sich um die Probleme zu kümmern, die es auf dem östlichen Helene-Weigel-Platz lösen kann. Die Linksfraktion in der BVV wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass in den Stillstand der letzten Jahre endlich Bewegung kommt – nicht nur bei der Suche nach einer Nutzung des Kinogebäudes, sondern auch bei der Sanierung des Platzes an sich. 

Christian Schwinge
Sprecher für Stadtentwicklungspolitik