Erster Workshop zum Sojus

Seit dem endgültigen Aus für den Kino-Betrieb im Oktober 2007 verfällt das Kino Sojus zusehends. Seitdem die Pläne des neuen Eigentümers für einen Einzelhandelsstandort "auf Eis" liegen, hat sich das Gebäude zu einem Schandfleck für den Helene-Weigel-Platz und den ganzen Bezirk entwickelt. Kontakt zum Berliner Eigentümer gibt es seit 2013 nicht mehr. Die Briefe, mit denen der Bezirk seine Sicherungsmaßnahmen einklagte, blieben unbeantwortet.

Um die Entwicklung des Gebäudes des "Sojus" voranzutreiben hat die Linksfraktion im vergangen Jahr einen Antrag in die BVV eingebracht, der das Bezirksamt mit der Prüfung des Kaufs der Immobilie beauftragen sollte. Mit fadenscheinigen Begründungen wurde dieser Antrag von der Zählgemeinschaft aus SPD, CDU und Bündnisgrünen abgelehnt.

Im Januar dieses Jahres veranstaltete die Linksfraktion eine Diskussionsveranstaltung zur Zukunft des Sojus im Alten Rathaus Marzahn. Mit dabei war der Architekt des Gebäudes Prof. Wolf R. Eisentraut, die LINKE Kulturstadträtin Julia Witt und LINKE direkt gewählte Abgeordnete für Marzahn-Süd Regina Kittler. Die zahlreich erschienen Gäste sprachen sich einstimmig für den Erhalt des Gebäudes aus.

Die Zeichen der Zeit erkannte auch die CDU-Fraktion und sattelte auf das Thema auf. Die Linksfraktion begrüßt diesen Sinneswandel, der sich in Form eines von allen demokratischen Fraktionen getragenen Antrags zur Prüfung einer kulturellen Nutzung des Gebäudes ausdrückt.

Am 11. März fand unter Schirmherrschaft der FreiwilligenAgentur Marzahn-Hellersdorf und der Kulturstadträtin Julia Witt ein Workshop zum Entwicklungspotential des Gebäudes statt. Vereinbart wurde bisher, dass das Bezirksamt die für einen Kauf des Gebäudes notwendigen Fragen klären soll. Voraussichtlich im Juni wird es eine nächste Zusammenkunft geben. Über den Workshop und alle weiteren Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Kino Sojus informiert die neue Nachbarschaftsinitiative Kulturort Sojus.