Hintergrund und bisherige Entwicklungen

Wasserski und Freibad am Elsensee

Marzahn-Hellersdorf braucht ein Freibad! Unser Bezirk ist der einzige in Berlin der keines hat und die über 260.000 Bewohnerinnen und Bewohner haben hier vor Ort keine Möglichkeit, Sonne, Wasser und das Baden zu genießen.

Bereits zu DDR-Zeiten wurde darüber nachgedacht, den Elsensee in Mahlsdorf zu einem Freibad auszubauen - die Planungen wurden jedoch nie umgesetzt.

Die Besitzerin des Sees möchte dort seit ca. 10 Jahren eine Wasserskilift-Anlage bauen. Eine solche betreibt sie bereits in Brandenburg. DIE LINKE hat dieses Projekt von Anfang an unter der Voraussetzung unterstützt, dass dort ebenfalls ein Freibad errichtet wird. Dies hat die Investorin fest zugesagt.

Alle anderen in der Bezirksverordnetenversammlung vertretenen Parteien lehnen dieses Projekt ab. Sie machen ebenfalls keine klaren Aussagen zu der Frage, wo, wann und vor allem wie ein Freibad in Marzahn-Hellersdorf entstehen kann.

Die Planungen sind bereits vorangeschritten, sodass zeitnah mit der Umsetzung begonnen werden kann. Es ist die einzige Chance für unseren Bezirk in naher Zukunft ein Freibad zu bekommen.

Warum am Elsensee?

Im Sommer zieht es viele Menschen zu den Kaulsdorfer Seen oder zum Biesdorfer Baggersee. Kaum jemand weiß, dass das Baden hier offiziell verboten ist. Die Kaulsdorfer Seen sind aber Trinkwasserschutzgebiet. Der Biesdorfer Baggersee ist ein Regenrückhaltebecken zur Regulierung des Grundwasserspiegels. Es gibt an keinem See derzeit Toiletten und Rettungsschwimmer.

Damit diese Seen aus ökologischer Sicht entlastet werden, sollte unserer Meinung nach das Baden an einem See offiziell durch ein Freibad erlaubt werden, um die anderen zu schützen. Das Bezirksamt hat dazu 1999 mit Billigung der BVV und auf der Grundlage des Flächennutzungsplans und einschlägiger Forderungen des Abgeordnetenhauses Berlin den Bebauungsplan XXIII-34 eingeleitet.

Besonders SPD und CDU lehnten diesen Ansatz aus sachfernen Gründen ab und haben das Verfahren immer wieder behindert und verzögert. Im Bebauungsplanverfahren konnten jedoch viele der kritischen Fragen geklärt werden. Trotzdem hat das Bezirksamt im April 2014 die Einstellung des Bebauungsplanverfahrens für den Elsensee beschlossen und verhindert somit eine weitere Prüfung des Vorhabens. In der Begründung heißt es, dass es für die erforderliche Badewasserqualität „erhebliche Bedenken“ in Bezug auf das Einhalten der Anforderungen der Richtlinien der EU gäbe:

"Die Prüfung ergab, dass trotz der geplanten Maßnahmen wie die Bodenfilteranlage und die UV-Desinfektionsanlage keine Voraussage getroffen werden kann, ob die Badewasserqualität dauerhaft erreicht bzw. gewährleistet werden kann. Es bestehen erhebliche Bedenken in Bezug auf das Einhalten der Anforderungen der Richtlinien der Europäischen Union und der daraus resultierenden finanziellen Risiken für das Land Berlin. Eine Rücksprache zu den damit verbundenen Realisierungs- und Unterhaltungskosten mit der zuständigen Senatsverwaltung, dem Bezirk und der Eigentümerin erbrachte, dass die finanziellen Mittel dafür nicht zur Verfügung stehen."

Verschwiegen wird, dass bei vielen Berliner Seen die Badewasserqualität nicht dauerhaft gewährleistet werden kann und es auch des Öfteren dazu kommt, dass Freibäder für einige Zeit geschlossen werden müssen. Es ist der mangelnde politische Wille von CDU und SPD, der bisher die mögliche Umsetzung eines Freibades am Elsensee verhindert hat. Es gilt Wege, wie die Badewasserqualität erreicht werden kann offen zu legen und mögliche alternative Wege zur Badewasserqualität zu prüfen.

Das ehemalige "Wernerbad"

Immer wieder wird darauf verwiesen, dass doch das ehemalige "Wernerbad" in Kaulsdorf wiedereröffnet werden könnte. Eine parteiübergreifende Arbeitsgruppe des Bezirksamtes hat 2010 festgestellt, dass das "Wernerbad" nur unter unvertretbar hohen Kosten wieder ein Freibad werden könnte. Die Berliner Bäderbetriebe lehnen diese Investitionen ab. Außerdem soll die Fläche durch die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) an einen Investor vermarktet werden, der hier eine Wohnanlage für ältere Menschen bzw. Demenzkranke errichten will.

Ideen ohne Zukunft

Es wird des Öfteren auf andere Ideen für Freibäder im Bezirk verwiesen: Im Bürgerpark in Marzahn oder gar am Kienberg, anknüpfend an Pläne aus DDR-Zeiten. Diese Ideen haben vor allem eines: Keine konkrete Grundlage! Jüngste Überlegungen gehen dahin, ein sog. Kombibad auf dem Gelände des Tierparks, also in Lichtenberg, zu errichten. Damit hätte Marzahn-Hellersdorf aber immer noch kein Freibad.

Der Bezirk selbst errichtet und betreibt kein Freibad. Dies machen in der Regel die Berliner Bäderbetriebe (BBB). Die BVV beschloss auf unseren Antrag hin, dass sich das Bezirksamt für die Errichtung eines Freibades in der Großsiedlung einsetzen soll. Im Ergebnis dieses Beschlusses wurde eine Studie durch die Berliner Bäderbetriebe erstellt, welche nunmehr vorliegt. Im Gegensatz zum üblichen Verfahren – der BVV diese Studie in einer Vorlage zur Kenntnisnahme zu überreichen – haben die Mitglieder der mit dem Thema befassten Ausschüsse das Werk im Rahmen der Diskussion um den SPD-Antrag „Spaßbad“ erhalten.

Die Studie prüft folgende Varianten: a) Ausbau des Kindebades "Platsch", b) Erweiterung der Schwimmhalle am Springpfuhl und c) Neubau eines Kombibades "als Ablösung von Kinderbad und Schwimmhalle".

Weitere Varianten wurden nicht geprüft. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Variante c) die wirtschaftlichste sei. Es wird von bis zu 800.000 Besucher*innen im Jahr ausgegangen; bei einem Eintrittspreis von ca. 7,80 € bis 8,80 €.

Selbst wenn die BBB mit Planungen beginnen wollten, würde es noch viele Jahre dauern bis mit dem Bau eines solchen Bades begonnen werden könnte. Die Planungen für neue Spaßbäder für Berlin sehen aber keines in Marzahn-Hellersdorf bzw. auf dem Gelände des Tierparks in Lichtenberg, worauf die Marzahn-Hellersdorf SPD hoffte, vor. Auf Anfrage der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus antwortete der Senat: „Es gibt vom Senat und von den Berliner Bäderbetrieben (BBB) keine Planungsüberlegungen, am Standort des Tierparkes Berlin ein Schwimmbad zu errichten.“ (Schriftliche Anfrage Nr. 17/16148)

Die Planungen für ein Freibad am Elsensee sind dagegen schon vorhanden und stehen kurz vor dem Abschluss. SPD, CDU, FDP und Bündnis-Grüne haben immer wieder versucht diesen Prozess auf Eis zu legen und ein Freibad zu verhindern.