Internationale Gartenausstellung 2017 – Fluch oder Segen für das Wuhletal?

Gemeinsame Erklärung der Linksfraktion und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-Hellersdorf

Die Linksfraktion und die Fraktion Bündnis90/Die Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung von Marzahn-Hellersdorf geben zum derzeitigen Stand der Planungen zur Internationalen Gartenausstellung 2017 folgende Erklärung ab:

Wir fordern das Bezirksamt auf, in einen erneuten Dialog mit dem Veranstalter der IGA 2017 sowie der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt zu treten. Dabei soll das Bezirksamt sich dafür einzusetzen, dass in der Umsetzung der Rahmenkonzeption der IGA auf die geplante Durchwegung sowie feste Einbauten in den ökologisch wertvollen Bereichen, insbesondere zwischen dem Nordufer des Wuhleteiches und dem Kienberg, verzichtet wird.  Dafür sollten Alternativen im südlichen oder westlichen Bereich, wo bereits versiegelte Flächen vorhanden sind, geprüft werden.

Derzeit tritt die Prämierung des landschaftsplanerischen Wettbewerbes zur IGA in ihre entscheidende Phase. Ungeachtet dessen sind wesentliche Vorgaben seitens der IGA-Veranstalter bereits jetzt im Rahmenkonzept enthalten. Hierin proklamiert man Vorstellungen von „Ökologie“, „Umweltbildung“ und die Gestaltung einer „Parkerlebnislandschaft“, während zugleich mit der Errichtung von Brücken und breiten Wegen sowie einer Seilbahn mitten durch Biotopflächen die Natur weiträumig zerstört werden würde, obwohl man vorgibt, diese zum Erlebnis werden lassen zu wollen.

Das Versprechen des Bezirksamtes und der IGA-Veranstalter, dass Wuhletal würde durch die Austragung der IGA aufgewertet, erscheint angesichts der geplanten festen Einbauten und Querungen  inhaltsleer. Der Wuhleteich und insbesondere die Feuchtgebiete nördlich davon - die schon lange auch von ehrenamtlichen Naturschützer/-innen beobachtet und betreut werden - weisen eine hohe Anzahl von geschützten Arten der Roten Liste auf. Dieses natürliche Erleben der Natur macht für Anwohner/-innen die eigentliche schützenswerte Attraktion des Wuhletals aus.

Die Fraktionen der LINKEN und Bündnis90/Die Grünen fordern weiter, dass die im Dezember 2012 von der Bezirksverordnetenversammlung beschlossenen Leitlinien für eine umweltverträgliche Planung und Durchführung der IGA 2017 endlich Beachtung bei der IGA-Geschäftsführung finden. Das gilt auch für  die Berücksichtigung von Hinweisen und Anregungen aus der interessierten Öffentlichkeit und der jahrelang im ehrenamtlichen Naturschutz tätigen Verbände. Die  Fraktionen wie auch der Ausschuss für Natur, Umwelt und Lokale Agenda21 stehen weiterhin für einen fachlichen Dialog zur Verfügung.