Anderthalb Stunden Fahrzeit zur Schule sind für 13jährige nicht zumutbar!

Dem Bericht des Bezirksstadtrates Stefan Bley konnte man in der Bezirksverordnetenversammlung am 22. Juni entnehmen, dass eine komplette 7. Klasse aus unserem Bezirk im Bezirk Tempelhof-Schöneberg beschult werden muss, da das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf nicht genug ISS-Klassenräume zur Verfügung stellen kann.

Das heißt für die 13jährigen (!), dass sie jeden Schultag eine gesamte Wegstrecke von ca. anderthalb Stunden zurücklegen müssen, vorausgesetzt der ÖPNV fährt nach Plan.

 

Auf Rückfrage der Linksfraktion, wie lange dieser Zustand andauern soll und was das Bezirksamt aktuell unternimmt, um die Schüler und Schülerinnen so schnell wie möglich wieder im eigenen Bezirk beschulen zu können, kamen von Stefan Bley eher hilflose Antworten. Da noch unklar sei, wie hoch der Bedarf an Schulplätzen im nächsten Jahr und den Folgejahren ist, könne er dazu keine Aussagen machen.

Außerdem könne man froh sein, dass die Kinder nicht in einen noch weiter entfernten Bezirk fahren müssen, heißt es von Seiten des Bezirksstadtrates. Frei nach dem Motto: „Ist doch alles gar nicht so schlimm. Ist halt so, kann man nichts machen.“

Heißt im Klartext: aktuell wird an keiner schnellen Lösung für dieses Problem gearbeitet.

Dies ist absolut nicht hinnehmbar und es tun sich Fragen auf:

  • Wieso sind die Schülerzahlen im nächsten im 7. Jahrgang nicht klar? Kann man den jetzigen 6. Jahrgang etwa zahlenmäßig nicht erfassen?
  • Wenn ab 2023 drei MEB gebaut werden (an den Standorten der ISS Ernst-Haeckel, Kerschensteiner und Caspar-David-Friedrich), dann ist doch bei diesen Typenbauten klar, ab wann die nutzbar sind, oder?
  • Wieso will man im Bezirk Marzahn-Hellersdorf noch immer nicht auf Gemeinschaftsschulen im Schulneubau setzen? Laut Aussagen des jetzigen Staatssekretärs Dr. Kühne, dem bisherigen Bezirksstadtrat, werden sowohl im Grundschul- als auch im Oberschulbereich bis 2030 jeweils etwa 3000 Schulplätze mehr benötigt.

Die Linksfraktion erwartet hier ein sofortiges Umdenken und Handeln! Im Interesse der 13jährigen, die jetzt ab dem neuen Schuljahr durch halb Berlin fahren müssen und im Interesse aller nachfolgenden Jahrgänge.

Regina Kittler, Schulpolitische Sprecherin