Gedenken an die Befreiung Marzahn

Um die 200 Menschen versammelten sich am 21. April vor dem ersten befreiten Haus an der Landsberger Allee 563 um an den Beginn der Befreiung Berlins durch die Rote Armee zu erinnern und der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zu erinnern.

Um die 200 Menschen versammelten sich am 21. April vor dem ersten befreiten Haus an der Landsberger Allee 563 um an den Beginn der Befreiung Berlins durch die Rote Armee zu erinnern und der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zu erinnern. Neben Vertreter*innen der Fraktionen der BVV Marzahn-Hellersdorf waren auch die direkt gewählte Abgeordnete und Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau und Dennis Fabrichnikov, Attaché der Botschaft der Russischen Föderation, anwesend.

Norbert Seichter, Bezirksvorsitzender der LINKEN und Verordneter der Fraktion im Bezirksparlament, sagte, dass der Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus auch als Mahnung betrachtet werden müsse, Kriege weltweit nicht mehr zuzulassen. Doch angesichts der vielen Konflikte müsse Deutschland auch den Flüchtlingen aus Kriegsgebieten helfen und den heutigen Nazis und ihrer rassistischen und fremdenfeindlichen Rhetorik und Praxis Paroli bieten.

Durch eben diese Nazis wurde auch die Gedenkfeier von der anderen Straßenseite massiv gestört. Bei der zuständigen Einsatzleitung der Polizei wurde durch uns Beschwerde eingelegt. Der Aufzug der Nazis war nicht spontan. Zudem hätte die Polizei die rechtlichen Mittel gehabt die Störkundgebung aufzulösen, da es sich um eine Gedenkveranstaltung handelte. 

Petra Pau erinnerte in ihrer Rede an die historische Rede Weizsäckers 1985. Er hatte zum 40. Jahrestag der Befreiung als erster Präsident vom "Tag der Befreiung" gesprochen. Der 8. Mai solle zudem zum offiziellen Gedenktag werden. Pau wünscht sich auch wieder ein stärkeres "alliiertes Bewusstsein" auch bei Linken. Antiamerikanische Einstellungen müsse entgegengetreten werden. Fabrichnikov verwies auf dei mehr als 23.000 polnischen Soldaten und Rotarmisten, die ihr Leben in der Schlacht um Berlin verloren. Zudem mahnte er, dass das Vertrauen zwischen Russland und Deutschland nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden darf.

Für den kulturellen Rahmen sorgten Schüler*innen aus dem Bezirk, die Texte von Schüler*innen, die ihre Eindrücke nach der Befreiung Berlins 1945 niederschrieben, verlasen sowie die grandiose russische Folkloreband. Weitere Veranstaltungen zum 70. Jahrestag der Befreiung im Bezirk: 

  • Unsere Hellersdorfer Abgeordnete im Berliner Abgeordnetenhaus Gabriele Hiller lädt am 8. Mai zu einer Fahrrad-Gedenktour zu Gedenkorten in Hellersdorf und Mahlsdorf. Dabei suchen wir Stolpersteine, Gräber und andere Gedenkorte auf, um an die zu erinnern, die Opfer der rassistischen Naziideologie und des Krieges wurden. Die Tour beginnt an der Geschäftsstelle der LINKEN Marzahn-Hellersdorf, Henny-Porten-Str. 12, um 14.30 Uhr und wird ca. eine Stunde dauern.
  • Am 8. Mai eröffnet unsere Bezirksstadträtin Juliane Witt um 16:00 Uhr im Spree Center (Hellersdorfer Str. 77-82) die Ausstellung Marzahn-Hellersdorf 1933 bis 1945, die auf Initiative unseres Verordneten Kristian Ronneburg gezeigt wird.
  • Am 9. Mai finden Gedenkveranstaltungen auf dem Parkfriedhof Marzahn um 10:00 Uhr und an der Gedenkstätte Brodauer Str. um 11:30 Uhr statt.
  • Unter dem Titel Gespräch zur Geschichte: Marzahn-Hellersdorf 1945 - Befreiung und Neuanfang referiert der Historiker Dr. Manfred Teresiak am Mittwoch, den 13. Mai ab 18:00 Uhr im Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, Alt-Marzahn 51.