Wie weiter mit dem Theater am Park?

Das Theater am Park (TaP) ist ein wichtiger soziokultureller Ort in Biesdorf und wird seit 1992 durch den Verein „TaP e.V.“ bewirtschaftet. Das steht nun zur Disposition.

Das Theater am Park (TaP) ist ein wichtiger soziokultureller Ort in Biesdorf und wird seit 1992 durch den Verein „TaP e.V.“ bewirtschaftet. Das steht nun zur Disposition. Dazu erklärt der haushaltspolitische Sprecher der Linksfraktion in der BVV Marzahn-Hellersdorf Klaus-Jürgen Dahler:

Das Bezirksamt hatte der BVV in einer Vorlage zur Kenntnisnahme (Ds. 2287/VII) mitgeteilt, dass der Bezirksstadtrat Richter (SPD) ein „Interessenbekundungsverfahren“ für eine langfristige soziokulturelle Nutzung am Standort mit dem Ziel der Veräußerung oder Verpachtung durchführen will. Falls das Verfahren nicht umgesetzt werden kann und sich kein Betreiber findet, soll nach dem Beschluss des Bezirksamtes die Liegenschaft zwecks Vermarktung an die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) übertragen werden.

Mit dieser Beschlussfassung des Bezirksamtes ist die Zukunft des TaP wieder einmal mehr als ungewiss. In den Diskussionen über diesen Beschluss im Ausschuss für Kultur und Weiterbildung und im Hauptausschuss der BVV sprachen sich die Vertreter*innen aller Fraktionen für den Erhalt des TaP aus. Deutlich kritisiert wurde, dass bei der Beurteilung der Situation um das TaP die Anstrengungen des Vereins „TaP e.V.“ nicht ausreichend gewürdigt wurden.

Der Knackpunkt bei der Bewirtschaftung des Hauses ist seit vielen Jahren der gesperrte „Große Saal“ mit seinen 300 Plätzen im Hause. Hier wurde eine notwendige bauliche Veränderung zum Brandschutz trotz zahlreicher Versprechungen durch den Berliner Senat und durch einige SPD Politiker*innen des Bezirks nicht vorgenommen und finanziert. Zuletzt wurden selbst die versprochenen Investitionsmittel aus dem Fond „wachsende Stadt“ in Höhe von 50.000 Euro aus dem Jahre 2015 aufgrund bürokratischer Hürden des Senats nicht umgesetzt. Ohne den großen Saal ist die Wirtschaftlichkeit des Objektes trotz großer Bemühungen des Vereins „TaP e.V.“ nicht zu gewährleisten. Der Hauptausschuss der BVV sprach sich deshalb einstimmig für den Erhalt des TaP und eine faire Einbeziehung des Vereins „TaP e.V.“ in das „Interessenbekundungsverfahren“ aus.

Auf Initiative der Fraktionen der Linken und der Piratenpartei beantragte der Kulturausschuss, den Punkt aus dem Bezirksamtsbeschluss zur Vermarktung an die BIM ersatzlos zu streichen. Obwohl der zuständige SPD-Bezirksstadtrat Richter auch wegen der entstehenden Unsicherheit der bisherigen Nutzer des TaP unseren Vorschlag im Hauptausschuss unterstützte, lehnten CDU, SPD und Bündnisgrüne den zuvor im Kulturausschuss noch einstimmig gefassten Beschluss ab. Das TaP wird seit über 25 Jahren durch den Verein „TaP e.V.“ betrieben. Die Linksfraktion wird alles unternehmen, damit dieser Standort auch weiterhin ein wichtiger soziokultureller Ort in Biesdorf bleibt!