Wie die Berliner Gartenschau entstand – lebendige Geschichte und Beitrag zur IGA 2017

Der Verein „Freunde der Gärten der Welt“ hat die Entstehung der Berliner Gartenschau bis zu ihrer Übernahme durch die Grün Berlin GmbH und die Benennung als Erholungspark Marzahn 1991/92 in einem Buch aufgezeichnet.

Der Verein „Freunde der Gärten der Welt“ hat die Entstehung der Berliner Gartenschau bis zu ihrer Übernahme durch die Grün Berlin GmbH und die Benennung als Erholungspark Marzahn 1991/92 in einem Buch aufgezeichnet. In 13 Beiträgen, die meisten wurden seit 2010 auf jährlichen Workshops des Vereins „Gartenkunst im Dialog“ gehalten, wird nicht nur dargestellt und so auch gewürdigt, wie es zur Gartenschau kam, sondern auch, wer sie mit welchen Ideen und unter welchen Rahmenbedingungen geplant und realisiert hat.

Dieses Initiativprojekt zum 750. Stadtjubiläum Berlins 1987 wird eingeordnet in die allgemeinen Planungen für den Stadt- und Landschaftsraum des heutigen Bezirks. Dass damalige verantwortliche Akteure wie der Ostberliner Stadtarchitekt Roland Korn, der leider verstorbene Leiter des Ostberliner Gartenamtes Gottfried Funeck - oft „Vater der Gartenschau“ genannt -, die Landschaftsarchitektin Roswitha Kaufhold als Planerin der Gartenschau, der erste Marzahner Bürgermeister Gerd Cyske oder der heutige Vereinsvorsitzende Ullrich Reinheckel, der als junger Gartenbauingenieur die Gartenschau in den letzten Monaten der DDR leitete, zu Wort kommen, schafft hohe Authentizität und vermittelt viele unbekannte Einblicke. Beiträge von Dr. Georg Büchner und Volkmar Lidzba zeigen, wie gerade der Landschaftsraum um das Wuhletal seit dem 19. Jahrhundert Lasten für ganz Berlin – sei es als Rieselfelder oder Klärwerk für Berlins Abwässer, sei es als Schutt- und Trümmerberge - getragen hat, bevor die Großsiedlungen errichtet wurden, und wie mit fundierten Planungen schrittweise der Natur und dem öffentlichen Grün wieder Raum in dieser Kulturlandschaft gegeben wurde.

Ich selbst bewerte in meinem Eröffnungsbeitrag die Übernahme und Weiterentwicklung der Gartenschau nach 1990 als eines der positiven Beispiele der Vereinigung. Sie ist mit ihrer gartenkünstlerischen Gestaltung gleichsam die unersetzbare Karkasse einer Krone geworden, deren Zacken die hinzugekommenen Schmuckstücke der internationalen Themengärten zieren.

Beiträge über die Musterkleingärten, über die Kunstwerke und die beliebten Märchenfiguren von Gorch Wenske im Rhododendronhain oder über Wünsche eines Chinesischen Gartens schon zu DDR-Zeiten vervollständigen das mit Fotos und Abbildungen ausgestattete Büchlein. Ein weiterer Band wird die Entstehung der einzelnen Gärten der Welt darstellen.

Das Buch „Von der Berliner Gartenschau zu den Gärten der Welt - Geschichte und Geschichten“ - ist für 5 Euro in den Buchhand-lungen an den Bahnhöfen Kaulsdorf und Biesdorf, in der Reuterstraße in Mahlsdorf, bei KiK in der Marzahner Promenade, im Shop in den „Gärten der Welt“ und beim Verein erhältlich.

Dr. Heinrich Niemann
Sprecher für Wirtschaftspolitik