Was geht uns das Klima an? - Teil III

Dass es einen engen Zusammenhang zwischen der Erhaltung und Sicherung von Grünflächen und der Grünflächenpflege einerseits und dem Klimaschutz bzw. der Klimafolgenanpassung andererseits gibt, dürfte inzwischen allgemein bekannt sein.

Grünflächen tragen zur Temperatursenkung bzw. –begrenzung bei. Bäume in der Stadt verbessern zusätzlich die Luftqualität und erhöhen die Luftfeuchtigkeit. Dabei wird die Grünflächenpflege von vielen Bürgern und Bürgerinnen „beobachtet“. Die immer weiter sich offenbarenden Mängel angesichts fortschreitender Privatisierung und bürgerfernerer Modelle der Pflege sind nicht nur fachlich, sondern auch politisch, vom Standpunkt der Bürgerkommune problematisch. Sogenannten Fremdfirmen mangelt es oft an Fach- und Ortskenntnis, oft auch an kommunikativen Fähigkeiten. Und bei aller Wertschätzung für die urbane Landwirtschaft – die Kollegen Schaf, Kuh und Pferd können natürlich die Gärtnerinnen und Gärtner nicht ersetzen.

Und es gibt in der Tat neue Herausforderungen – z.B. das Halten von Wasser einschließlich der Wiedervernässung, die Schaffung bzw. Erhaltung von Kohlenstoffsenken wie Wald und auch die Wiederanlegung von Mooren – alles auch in unserem Bezirk, z.B. im Wuhletal oder im Gebiet der Hönower Weiherkette realisierbar. Denn: Nach allen vorliegenden Untersuchungen zu Klimafolgen wird es in den nächsten Jahrzehnten zu tendenziell immer längeren Trockenperioden im Sommer kommen. Themen wie Grünflächen in der wachsenden Stadt sowie Klimaschutz und Landschaftsgestaltung sollen übrigens Gegenstand der IGA 2017 sein.

Fazit: Wer Klimaschutz und auch die Verabredungen der Weltklimakonferenz in Paris wenigstens etwas ernst nimmt, muss massiv in den Grünbereich investieren, Personal halten und neu ausbilden, statt weiter abzubauen und zu „sparen“.

Frank Beiersdorff
Umweltpolitischer Sprecher