Unterrichtsausfall beenden - mehr Lehrkräfte für Marzahn-Hellersdorf!

Das neue Schulhalbjahr hat begonnen und die Situation an Berliner Schulen ist weiter extrem angespannt und das nicht erst seit kurzem. Neben fehlenden Klassenräumen und dem immer noch großen Sanierungsstau ist der Lehrkräftemangel das größte Problem.

Laut Bildungssenatorin Günther-Wünsch fehlen 716 Vollzeitlehrkräfte im Land Berlin (Stand 10.2023). Hinzu kommt, dass rund 60% der Eingestellten kein Lehramtsstudium absolviert haben.

In unserem Bezirk Marzahn-Hellersdorf fehlen 240 Lehrkräfte! Wir sind damit das traurige Schlusslicht der Berliner Bezirke. Dabei schwanken die Zahlen extrem je nach Schultyp und Lage im Bezirk zwischen 66 und 101 Prozent.

Dieser Mangel an Lehrerinnen und Lehrern hat zur Folge das in vier Schulen im Bezirk die Stundentafel seit August 2023 zusammengestrichen ist. Dort erhalten die Schülerinnen und Schüler also nicht den ihnen eigentlich nach dem Schulgesetz zustehenden Unterricht. Die Förderung von Schülerinnen und Schüler muss außerdem an vielen Schulen auf ein Minimum begrenzt werden, da die Kapazitäten für intensivere Betreuung fehlen. Die aus der gegenwärtigen Situation entstehende Überlastung der Lehrkräfte ist eine Ursache für Langzeiterkrankungen oder Teilzeitarbeit.

Das ist nicht länger hinnehmbar und es muss nach Lösungen gesucht werden, damit neue Lehrerinnen und Lehrer ihren Weg an unsere Schulen finden.

Deshalb hat die Linksfraktion in der  Bezirksverordnetenversammlung (BVV) im Dezember  einen Antrag eingebracht und das Bezirksamt aufgefordert, sich gegenüber dem Senat dafür einzusetzen, dass das bestehende Castingverfahren für die Einstellung von neuen Lehrkräften abgeschafft und ein zentrales Einstellungsverfahren aufgebaut wird. Des Weiteren müssen zentrale Steuerungsmechanismen geschaffen werden, damit ausgebildete Lehrkräfte vorrangig in den Schulen mit dem größten Personalmangel eingestellt werden.

Dieser Antrag wurde nun im Schulausschuss beraten und hat mit 8 Ja-Stimmen und 6 Nein-Stimmen eine Mehrheit gefunden. Die 6 Nein-Stimmen kamen unter fadenscheinigen Begründungen und ohne bessere Vorschläge zu machen allesamt aus der CDU.

Wir erwarten, dass die BVV am 15. Februar im Sinne des Ausschusses entscheidet, damit die Schülerinnen und Schüler endlich die Bildung erhalten, die ihnen eigentlich nach den gesetzlichen Bestimmungen zusteht.

 

Regina Kittler, Schulpolitische Sprecherin