Tag der offenen Tür im Tempohome in der Zossener Str.

Noch immer leben auch in Marzahn-Hellersdorf Geflüchtete in zwei Turnhallen in der Marzahner Chaussee und in der Rudolf-Leonhard-Str. – obwohl der Senat angekündigt hatte, dass im September alle Turnhallen freigezogen sind. Berlinweit sind es ca. 4500 Menschen, die in 41 Berliner Turnhallen nächtigen müssen. Mit dem sog. Tempohome in der Zossener Str. 138 – einem von zwei Pilotprojekten berlinweit – sollen nun zumindest in Marzahn-Hellersdorf die Turnhallen frei werden. Das teilte unsere Bezirksstadträtin für Gesundheit und Soziales Dagmar Pohle am 13. Oktober beim Tag der offenen Tür in der Einrichtung mit. Neben zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern nutzten auch Vertreterinnen aus der Bezirksverordnetenversammlung und die Marzahn-Hellersdorfer Bundestagsvizepräsidentin der LINKEN Petra Pau die Gelegenheit die Anlage zu besichtigen.

Das Tempohome ist eine eingeschossige Containerunterkunft, bestehend aus acht Wohngebäuden, einem Verwaltungsgebäude, einem Versorgungsgebäude sowie einem Pförtner- bzw. Eingangshäuschen und ist für eine Laufzeit von drei Jahren vorgesehen. Die Einrichtung wird in der kommenden Woche zunächst mit 256 und sukzessive mit maximal 280 Menschen belegt werden. 11,3 Mitarbeiterstellen wird es geben und fünf Sicherheitsmitarbeiter werden Tag und Nacht für die Sicherheit in der Einrichtung sorgen.

Der Betreiber der Unterkunft ist das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk (EJF), das in Berlin nach eigenen Angaben bereits 10 Einrichtungen der Flüchtlingshilfe betreibt. Die Einrichtungsleiterin wird Frau Nayer Paknia und ihr Stellvertreter Herr Kutzner, die auch über die Anlage und durch die Räumlichkeiten führten. Für jeweils zwei künftige Bewohner*innen wird es einen Container geben. Zwei Wohncontainer sind in der Mitte immer durch einen weiteren Container verbunden, in dem sich eine kleine Küche und ein WC mit Dusche befinden und von dem aus die beiden Wohncontainer erreichbar sind. Ein Kinderbereich ist bereits eingerichtet und weitere Gemeinschaftsräume, beispielsweise für Frauen, sollen folgen. Auch ein Seminarraum für die Bewohner*innen und zur Weiterbildung der Mitarbeiter*innen ist schon nutzbar.

Mit einem Ehrenamtstag sollen am Freitag, dem 14. Oktober die ehrenamtlichen Helfer*innen auf die Hilfe in der Unterkunft eingestimmt werden. Noch vor dem Einzug der Bewohner*innen sollen vor den Eingängen Pflanzen gestellt werden, um den doch noch tristen Außenbereich zu verschönern. Erst im nächsten wird dann mit der Bepflanzung des Geländes begonnen. Auch ein Spielplatz soll gebaut werden. Wie Frau Pohle mitteilte, ist man schon mit dem SOS Familienzentrum Hellersdorf und der Freiwilligenagentur zur Koordination der ehrenamtlichen Hilfe in Kontakt.