Politische Partizipation für Menschen mit Behinderungen im Bezirk fest verankern!

Viel zu oft stellen Menschen mit Behinderungen ihr Licht unter den Scheffel und werden von Gesellschaft und Politik vergessen. Die Linksfraktion fordert, dass das Behindertenparlament als langfristige Partizipationskultur für Menschen dieses Personenkreises im Bezirk Marzahn-Hellersdorf verankert wird.

Anlässlich der zweiten Sitzung des Behindertenparlaments am 3. Mai in Marzahn-Hellersdorf und des europäischen Protesttags für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen am 5. Mai erklärt Janine Behrens, Verordnete der Linksfraktion und Mitglied im zuständigen Ausschuss der BVV Marzahn-Hellersdorf:

Das Marzahn-Hellersdorfer Behindertenparlament wurde von vielen Bürgerinnen und Bürgern mit Behinderung, Angehörigen und Betreuenden wahrgenommen und war von einem lebendigen Austausch zum selbst gewählten Themenschwerpunkt Öffentlicher Personennahverkehr geprägt.

Ein Bewohner einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung wollte wissen, ob er sich in das Behindertenparlament wählen lassen könne und wann die nächsten Wahlen dazu stattfänden. Diese Frage unterstreicht den berechtigten Wunsch nach Beteiligung, wenngleich das Behindertenparlament kein Entscheidungsparlament ist, sondern sich als Diskussionsforum versteht, das Fragen und Kritik von behinderten Menschen transportiert.

Über 47.000 Menschen in Marzahn-Hellersdorf leben mit einer (festgestellten) Behinderung – das entspricht einem Fünftel der Bevölkerung. Demzufolge sind Menschen mit Behinderung in unserem Bezirk keine Randgruppe, vielmehr werden viele Bürgerinnen und Bürger durch eine sichtbare oder unsichtbare Behinderung als ein Merkmal ihrer Persönlichkeit begleitet.

Viel zu oft stellen Menschen mit Behinderungen ihr Licht unter den Scheffel und werden von Gesellschaft und Politik vergessen. Die Linksfraktion fordert, dass das Behindertenparlament als langfristige Partizipationskultur für Menschen dieses Personenkreises im Bezirk Marzahn-Hellersdorf verankert wird. Damit soll ihnen eine aktive Beteiligung an Diskussionsprozessen ermöglicht werden. Als Experten in eigener Sache wissen sie am besten, wo Barrieren in Gesellschaft und Bezirk bestehen und können diese Missstände, für die die Politik manchmal blind ist, benennen. Politische und gesellschaftliche Partizipation stellen einen Wegbereiter für die Gleichberechtigung behinderter Menschen dar, den es fortwährend einzufordern und zu verwirklichen gilt. Wir als LINKE stehen dafür, den gleichberechtigen Dialog auf Augenhöhe mit Menschen mit Behinderungen zu suchen und nicht bloß über sie zu sprechen.