Koalition im Bezirk lehnt Runden Tisch für die Helle Mitte ab

"Die Helle Mitte als Zentrum Hellersdorfs und stark frequentierter öffentlicher Platz muss zu einem Ort werden, dessen Erscheinungsbild nicht nur durch die Interessen von Unternehmen geprägt ist, sondern jenseits von Konsum auch als Ort zum Verweilen einlädt."

Zu der Ablehnung eines Runden Tisches durch SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen erklärt Christian Schwinge, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Linksfraktion in der BVV Marzahn-Hellersdorf:

In der vergangenen Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-Hellersdorf am 27. März 2014 haben die Fraktionen von SPD, CDU und Grünen einen Antrag abgelehnt, der die Einrichtung eines Runden Tisches für die Entwicklung der Hellen Mitte forderte. Mit dem Antrag aus der Linksfraktion (Drucksache 1372/VII) sollte dem Bezirksamt empfohlen werden, unter Einbeziehung der ansässigen und umliegenden Unternehmen, gemeinnützigen Träger und der Bewohnerinnen und Bewohner die Entwicklung und Gestaltung der Hellen Mitte voranzubringen.

Bereits im vergangenen Jahr wurde ein Antrag beschlossen, durch den das Bezirksamt ersucht wurde, "einen kontinuierlichen Prozess zur weiteren Entwicklung des Zentrums Helle Mitte einzuleiten". Durch eine Änderung des ursprünglichen Antragstextes (Drucksache 0742/VII) im Ausschuss für Wirtschaft, Jobcenter und Ökologische Stadtentwicklung wurde damals die Information der BVV aus dem Antrag gestrichen.

Über den kontinuierlichen Prozess ist jedoch seitdem nichts bekannt geworden. Das Bezirksamt hat bisher keinerlei Informationen über Fortschritte an die Bezirksverordnetenversammlung weitergeleitet. Da weder Bürgerinnen und Bürger noch gemeinnützige Träger in diesen Prozess einbezogen werden, sondern ausschließlich Unternehmen, ist nicht damit zu rechnen, dass die Öffentlichkeit über die geplanten Maßnahmen - sofern überhaupt welche geplant sind - informiert wird.

SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen haben offenbar kein Interesse an einer Beteiligung der Öffentlichkeit an der Entwicklung und Gestaltung der Hellen Mitte. Dabei ist gerade die Einbeziehung der gemeinnützigen Träger, die nicht profitorientiert handeln, sondern den Gemeinnutzen im Sinne haben, wichtig, um das Hellersdorfer Zentrum zu entwickeln. Letztlich sind es die Menschen, die einen Ort durch ihre Anwesenheit lebenswert machen. Um dies zu erreichen, ist es wichtig, sie mit in die Gestaltung der Plätze einzubeziehen.

Die Linksfraktion fordert, dass das Bezirksamt die BVV und die Öffentlichkeit über den "kontinuierlichen Prozess zur weiteren Entwicklung des Zentrums Helle Mitte" in regelmäßigen Abständen informiert und den Entwicklungsprozess transparent gestaltet. Des Weiteren müssen in diesen Prozess die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die gemeinnützigen Träger vor Ort künftig einbezogen werden. Gespräche nur mit Gewerbetreibenden hinter verschlossenen Türen reichen nicht aus, um die Helle Mitte als Ort zu gestalten dessen Erscheinungsbild nicht nur durch die Interessen von Unternehmen geprägt ist, sondern jenseits von Konsum auch als Ort zum Verweilen einlädt.