Internationaler Hebammentag – Frauengesundheit und Geburtshilfe darf kein Nischendasein fristen

Marzahn-Hellersdorf

Am heutigen internationalen Hebammentag möchten wir allen Hebammen für ihre Arbeit danken und auf die Defizite in diesem Bereich der Frauengesundheit aufmerksam machen, die es leider immer noch gibt.

In Deutschland werden ungefähr 790000 Kinder jährlich entbunden und Hebammen tragen bei den Geburten nach wie vor eine wichtige Verantwortung. Sie begleiten die werdende Mutter nicht nur während der Geburt, sondern im Optimalfall auch schon während der letzten Wochen vor der Geburt und auch anschließend sind sie weiterhin wichtige Ansprechpartnerin und Unterstützerin für Mutter und Kind.

 

Doch die Arbeitsbedingungen sind nach wie vor frustrierend.  Laut einer Umfrage des Deutschen Hebammenverbandes verursacht der personelle Notstand und fachfremde Tätigkeiten eine so Hohe Belastung, das 70 Prozent der Hebammen nur noch in Teilzeit arbeiten, nicht mehr im Kreissaal tätig sind oder sogar ganz ihren Beruf aufgegeben haben.

In Deutschland betreuen Hebammen doppelt so viele Gebärende wie in anderen europäischen Ländern. So kann es vorkommen das sie bis zu vier Gebärende gleichzeitig betreuen müssen, ein unhaltbarer Zustand sowohl für die Hebammen als auch für die Mütter.

Geburtshilfe ist ein wichtiger und sehr sensibler Bereich der Frauengesundheit, es muss dringend Änderungen geben, damit jede Frau Zugang zu einer Hebamme hat und die Arbeit der Hebammen sich für diese wieder lohnen.

Sarah Fingarow, Fraktionsvorsitzende