Gemeinsame Pressemitteilung „Unterrichtsausfall beenden - Marzahn-Hellersdorf setzt sich für mehr Steuerung bei Lehrkräften ein“ der Fraktionen Die Linke und SPD

Die Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-Hellersdorf hat am 21. März beschlossen, dass sich das Bezirksamt mit Nachdruck beim Senat dafür einsetzen soll, dass das bisherige Casting-Verfahren zur Einstellung von Lehrkräften abgeschafft und durch ein zentrales Einstellungsverfahren ersetzt wird. Auch soll es wieder möglich sein, dass der Senat Lehrkräfte zentral zuweist, um eine gerechte Verteilung des Lehrpersonals in ganz Berlin zu erreichen. Referendarinnen und Referendare und  ausgebildete Lehrkräfte müssen vorrangig in den Schulen mit dem größten Personalmangel eingesetzt werden.

Regina Kittler, schulpolitische Sprecherin der Linksfraktion in der BVV Marzahn-Hellersdorf erklärt dazu: „In Marzahn-Hellersdorf fehlen seit September 2023 (!) so viele Lehrkräfte, dass der Unterricht in einigen Schulen nur noch rudimentär abgesichert wird. Die Stundentafel wird zusammengestrichen, radikal in den Schulablauf durch Streichung von Teilungsunterricht eingegriffen und inklusiver Unterricht unmöglich gemacht. Damit wird gegen das Schulgesetz verstoßen! Es kann nicht sein, dass die Schulen bzw. die regionalen Schulaufsichten mit der Frage der Mangelverwaltung weiterhin komplett allein gelassen werden. Die Situation führt letztlich zur Dauerüberlastung von Lehrkräften, zu Langzeiterkrankungen und Teilzeitarbeit. Die Senatsbildungsverwaltung muss sowohl bei Neueinstellungen als auch im Bestand endlich eine steuernde Rolle einnehmen, bezirksübergreifend und notfalls auch in Form von Umsetzungen.“

Dazu sagt Marion Hoffmann, Vorsitzende des Schulausschusses und bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion in der BVV: "Marzahn Hellersdorf leidet wie kein anderer Berliner Bezirk unter akutem Lehrermangel. Es ist nicht hinnehmbar, dass an einigen Schulen bei uns hier weniger als 70 Prozent der benötigten Lehrkräfte zur Verfügung stehen und damit eine angemessene Ausbildung der Schülerinnen und Schüler nicht mehr gewährleistet ist. Bis Mai letzten Jahres gab es die Möglichkeit einer zentralen Zuweisung von Lehrkräften durch den Senat. Wir sehen keinen Grund, diese nicht wieder einzuführen."

Jan Hofmann, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, betont: "Eine ausreichende Besetzung aller offenen Lehrerstellen in Berlin ist unerlässlich. Bei rund 480 unbesetzten Vollzeitstellen in unserem Bezirk und 1.500 in ganz Berlin müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, um dem akuten Personalmangel entgegenzuwirken. Die Einführung eines zentralen Stellenbesetzungsverfahrens würde für mehr Transparenz und Effizienz bei der Stellenbesetzung sorgen und sicherstellen, dass qualifizierte Lehrkräfte gerecht und bedarfsgerecht an den Schulen eingesetzt werden."

Das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf wird nun beim Senat aktiv darauf hinwirken, dass durch Umsetzung dieser Maßnahmen an den Schulen eine bessere Versorgung mit pädagogischem Fachpersonal erreicht wird.

 

 

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