Frauensport in Marzahn-Hellersdorf fördern und dabei die unterschiedlichen Bedürfnisse von Frauen berücksichtigen!

"Das Freizeitforum Marzahn soll Haus der Familie bleiben, in dem alle Angebote allen Menschen offen stehen. Die Familienangebote können durch spezielle Frauenangebote wie z.B. Frauentage im gesamten Haus, ergänzt werden"

Zur den Planungen um das Modellprojekt Frauensporthalle erklären Petra Wermke, die Sportpolitische Sprecherin und Sarah Fingarow, die Gleichstellungspolitische Sprecherin der Linksfraktion in der BVV Marzahn-Hellersdorf:

DIE LINKE unterstützt jede sinnvolle und begründete Maßnahme, die Frauensport im Bezirk fördert. Daher fordern wir ein Frauensportkonzept, dass die verschiedensten Bereiche und Möglichkeiten sportlicher Aktivitäten und der Förderung derer umfasst. Dabei sehen wir die Vereine in der Pflicht, gezielt attraktive Angebote für Frauen vorzuhalten. Ebenso muss der Bezirk die derzeit genutzten Sporthallen entsprechend ausstatten.

Da aber insbesondere Frauen, Individual- und Freizeitsport unabhängig von Vereinsmitgliedschaften betreiben, muss auch die Förderung dessen Bestandteil eines Frauensportkonzeptes sein. Marzahn-Hellersdorf bietet als besonders grüner Bezirk viele Möglichkeiten an der frischen Luft in naturnaher Umgebung Sport zu treiben. Diese gilt es gezielt auszubauen und den spezifischen Bedürfnissen von Frauen anzupassen. Dazu gehören beispielsweise beleuchtete Joggingwege oder öffentlich zugängliche Sportbetätigungsmöglichkeiten wie Bewegungsparcours und Sportplätze.

DIE LINKE lehnt die Umwandlung der Sporthalle im FFM in eine reine Frauensporthalle ab, da das Haus als Familienzentrum eine weitreichende öffentliche kulturelle und sportliche Nutzung des Hauses für den gesamten Bezirk ermöglichen soll. Das FFM ist in seiner Gesamtheit einzigartig in Berlin und soll ein möglichst breites Publikum ansprechen.

Das FFM bietet tolle Angebote für die ganze Familie und soll daher auch weiter allen Nutzer*innen zugänglich sein. Um die Auslastung des Hauses zu verbessern und den von vielen Frauen im Bezirk gelobten Frauenfitnesstag zu verstetigen, begrüßen wir den Vorschlag von Bezirksstadträtin Juliane Witt, im Freizeitforum wöchentlich zwei Frauentage anzubieten. An diesen Tagen sollen die Frauen alle attraktiven Angebote des Hauses mit Bibliothek, Sporthalle, Schwimmbad, Sauna, Kegelbahn, Café und Freizeiteinrichtung für Kinder genießen können. Ein spezielles Tagesticket für das gesamte Haus wäre hier eine nutzerinnenfreundliche Variante. Zwei wöchentliche Frauentage im FFM sind eine tolle kurzfristig zu realisierende Maßnahme, um das Konzept einer Frauensporthalle auf seine Alltagstauglichkeit zu prüfen und kann als Testlauf dafür gelten.

Die Ergebnisse dessen sollen Grundlage für eine zu errichtende Frauensporthalle sein. Diese muss den Bedürfnissen von Frauen im Bezirk angepasst sowie konzeptionell ausgestaltet sein und sich somit auch grundlegend von bestehenden Vereinssporthallen abgrenzen. Für Frauen unterschiedlichster Behinderungen soll die Frauensporthalle zugänglich, nutzbar und attraktiv sein, ebenso wie für Mädchen und Seniorinnen. Daher ist die absolute Barrierefreiheit zwingend notwendig.

DIE LINKE fordert daher, dass entsprechend des Versprechens des Bezirksbürgermeisters tatsächlich eine Sporthalle ganz gezielt für Frauen umgebaut wird. In Marzahn-Hellersdorf stehen dafür viele ungenutzte Hallen zur Verfügung. Nur diese sollen bei der Auswahl des Standortes auch berücksichtigt werden. Eine bereits gut ausgelastete Halle umzufunktionieren würde das Sportangebot im Bezirk nicht auszuweiten, sondern einschränken.

DIE LINKE. Marzahn-Hellersdorf fordert daher:

- verbesserte Möglichkeiten für kostenfreien Individualsport und attraktive Sportangebote insbesondere für all jene, die die bestehenden nicht wahrnehmen

- Das Modellprojekt einer Frauensporthalle kann nur ein Teilaspekt von Frauensportförderung sein und muss in ein bezirkliches Frauensportkonzept eingearbeitet sein

- Das Freizeitforum Marzahn soll Haus der Familie bleiben, in dem alle Angebote allen Menschen offen stehen. Die Familienangebote können durch spezielle Frauenangebote wie z.B. Frauentage im gesamten Haus, ergänzt werden

- Eine Frauensporthalle muss in ihrer Ausgestaltung den unterschiedlichen Bedürfnissen der Frauen im Bezirk gerecht werden, dabei sind insbesondere Migrantinnen, Seniorinnen und Frauen mit Behinderungen einzubeziehen