Equal Pay Day – Gleiche Arbeit, gleicher Lohn!

Der Equal Pay Day markiert symbolisch die geschlechtsspezifische Lohnlücke, den Gender Pay Gap. Davon ausgehend, dass Männer und Frauen für den gleichen Stundenlohn arbeiten: Dann steht der Equal Pay Day für den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. Bis heute, 7.März, haben berufstätige Frauen also umsonst gearbeitet. Denn sie erhalten rund 18% weniger Bruttostundenlohn, als ihre männlichen Kollegen (statistisches Bundesamt 2022). Das entspricht 66 Tagen unbezahlter Arbeit.

Noch immer klafft eine große Lohnlücke zwischen Frauen und Männern, die sich in den vergangenen Jahren nur sehr langsam verringert hat. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland auf einem der letzten Plätze, der Europäische Gender Pay Gap beträgt rund 13 Prozent (Eurostat, 2022).  Und auch innerhalb Deutschlands gibt es große Unterschiede: in Westdeutschland und Berlin ist der Gender Pay Gap mit 19 Prozent deutlich höher als im Osten mit 6 Prozent (Statistisches Bundesamt, 2022).

Mit der Rente wächst die Einkommenslücke zwischen Männern und Frauen nochmal auf einen Unterschied in den Alterssicherungseinkommen von 49 Prozent (Gender Pension Gap, Daten von 2019, BMFSFJ, 2022). Damit hat Deutschland hat den größten Gender Pension Gap unter den OECD-Staaten.

Zwar ist diese sogenannte Entgeltdiskriminierung gesetzlich verboten, jedoch wurde bislang wenig unternommen, um Gehaltsunterschiede zwischen den Geschlechtern zu beseitigen. Die Lohnlücke muss nun endlich mit rechtlichen Maßnahmen geschlossen werden.

Hinzu kommt, dass Frauen ohnehin öfter in Teilzeit arbeiten oder prekär beschäftigt sind, um z.B. die Betreuung der Kinder zu gewährleisten. Care-Arbeit muss endlich entsprechend honoriert und anerkannt werden. Zusätzlich braucht es hochwertige, verlässliche und flexible Kinderbetreuung, um Arbeit und Familienleben besser zu vereinbaren.

 

Sarah Fingarow, Fraktionsvorsitzende