Die Sprache der Kunst ist universell!

Miteinander Leben gestalten ist eine Kulturaufgabe. Als Kulturstadträtin ist es mir Herzenssache und berufliche Verpflichtung, alle zu unterstützen, die mit Kunst und Kultur dazu beitragen, dass Gemeinschaft gelebt...

Miteinander Leben gestalten ist eine Kulturaufgabe. Als Kulturstadträtin ist es mir Herzenssache und berufliche Verpflichtung, alle zu unterstützen, die mit Kunst und Kultur dazu beitragen, dass Gemeinschaft gelebt wird und die neuen Mitbürger sich als solche willkommen fühlen.

Viele Debatten in den Medien erwecken den Eindruck, dass es beim Thema Flüchtlinge allein um Bett und Brot, um Turnhallen und Schlangen vor dem LaGeSo geht. Natürlich habe auch ich mehrfach beim nächsten Start einer Einrichtung mit zugepackt und den Bettenaufbau begleitet, Spenden transportiert und Kleiderkammern eingerichtet.

Von uns als Politikern erwarten die Bürger und Mitarbeiter aber auch, dass wir den Blick aus dieser Alltagssituation lösen und die politischen Rahmenbedingungen für Hilfe und Bildung unterstützen. Wichtig ist mir aber auch ein Ändern des Blickwinkels weg von dem hilfebedürftigen Flüchtling – hin zum Erkennen der Fähigkeiten und Potenziale.

Im Kulturamt spielen zwei Debatten eine Rolle: Welche Fähigkeiten die Gäste mitbringen, die unsere Kultur bereichern und welche Rolle die Kultureinrichtungen spielen können, um ein besseres Verständnis von kulturellen Hintergründen zu ermöglichen.

Konkret heißt das, dass unsere Volkshochschule in allerbester Weise Kurse anbietet, die Spracherwerb auf jedem Niveau ermöglichen. Die Teilnehmerzahlen in den Integrationskursen haben sich sprunghaft entwickelt. Waren es 2011 noch 374 Teilnehmer, sind es inzwischen 2860 Teilnehmende, die eine Programmbereichsleiterin betreut. Das Interesse ist hoch, die Belastung für Beratung und Organisation ebenfalls und der Alltag kaum zu leisten. Wir fordern deshalb die unverzügliche Aufstockung um mindestens eine Fachkraft mit Sprachkenntnissen, um die Beratung sicherzustellen.

Mich bewegt sehr, dass gestandene Künstler und junge Aktive aus unserem Bezirk den Weg in die Flüchtlingsunterkünfte suchen und dort das tun, wovon andere reden. Unter dem Motto „Kulturräume sind Willkommensräume“ sind die Kultureinrichtungen des Bezirks aktiv, um die Angebote so offen und anregend wie möglich zu gestalten, um Begegnung und Austausch zu ermöglichen. Gern unterstütze ich die Sprachprojekte und die Kunstaktivitäten auch persönlich, damit wir jenen, die hier eine Heimat finden wollen, nicht nur Bett, sondern auch Bühne und Palette bieten.

Im Januar wird eine Projektseite die Aktionen und Angebote im Bezirk verknüpfen. Ihre Hinweise sind immer gern willkommen: An mich, Juliane Witt, per E-Mail: j@marzahn.de

Juliane Witt
Bezirksstadträtin für Jugend und Familie, Weiterbildung und Kultur