Aus den Siedlungsgebieten: Sich selber helfen, indem anderen geholfen wird!

In unserem Bezirk wurden in allen Stadtteilen Zentren geschaffen, die als sozialräumliche Nachbarschaftseinrichtungen allen Bürgerinnen und Bürgern unabhängig von Geschlecht, Alter, kultureller oder religiöser Zugehörigkeit offenstehen. Sie sind im Stadtteilverbund auf der Grundlage des bezirklichen Stadtteilzentrenvertrages organisiert.

Im Stadtteil Biesdorf organisiert seit 1994 der Verein Ball e.V. die Stadtteilarbeit. Der Verein, der viele Jahre im Schloss Biesdorf seinen Sitz hatte, arbeitet heute in der „gelben Villa“ in Alt-Biesdorf 15. Dort wird die Grundidee, im Sozialraum gemeinsam mit den Bürgern einen Ort für gemeinwohl-orientierte Arbeit zu schaffen, umgesetzt.

Im Stadtteil Mahlsdorf existieren mit dem Stadtteilzentrum Pestalozzi-Treff in der Pestalozzistraße 1a und dem Stadtteilzentrum Mahlsdorf-Süd im Hultschiner Damm 98 sogar zwei Stadtteilzentren. Während in Mahlsdorf-Nord im Pestalozzi-Treff der Humanistische Verband die Arbeit organisiert, wird das Stadtteilzentrum in Mahlsdorf Süd von der AWO Berlin Spree-Wuhle betrieben. Im Pestalozzi-Treff ist neben der Gemeinwesen- und Sozialarbeit besonders das Projekt „Familienbildung“ für junge Familien mit Säuglingen und Kleinkindern hervorzuheben. In Mahlsdorf-Süd bietet die Arbeiterwohlfahrt regelmäßig Qi Gong, Kaffeenachmittage, Rückenschule, PC-Kurse für Senioren, Englisch-Kurse, Malzirkel und autogenes Training an.

Das Stadtteilzentrum Kaulsdorf in der Brodauer Straße 27-29 ist das jüngste Stadtteilzentrum im Bezirk und besteht seit März 2014. Es wird vom Träger „MITTENdrin leben“ betrieben. Die Vielfalt der Projekte stärkt hier die Nachbarschafts-Gemeinwesenarbeit.

Alle Stadtteilzentren sind als Orte der Begegnung und Kommunikation unverzichtbar. Dabei legen sie besonderen Wert auf die Nachbarschaftshilfe und Hilfe zur Selbsthilfe. Zusammen mit den anderen Akteuren im Stadtteil gilt es die Lebensqualität der Menschen im Kiez zu verbessern, Bedarfe zu ermitteln, sie aufzugreifen und Menschen in besonderen Lebenslagen zur Seite zu stehen. Die Stadtteilzentren haben als Bestandteil der sozialen Arbeit im Bezirk gemeinsam mit dem bezirklichen Migrationssozialdienst aktiv zur Integration von Geflüchteten, Migranten und Migrantinnen beigetragen.

Das Konzept des bezirklichen Bürgerhaushaltes ist ohne die Stadtteilzentren des Bezirkes undenkbar. Hier konnten auch zum Doppelhaushalt 2018/2019 zahlreiche Vorschläge unterbreitet werden. Aufbauend auf dem Rahmenkonzept „Soziale Stadtteilzentren“ wird auch künftig die Weiterentwicklung eines wohnortnahen Netzes von selbsthilfe- und nachbarschaftsfördernden Einrichtungen durch Bezirksamt und Linksfraktion auch unterstützt. Für uns ist die Nachbarschafts- und Gemeinwesenarbeit ein unverzichtbarer Bestandteil sozialer Arbeit.

Klaus-Jürgen Dahler
Bezirksverordneter und stellvertretender BVV-Vorsteher