Wohnungsneubau in Marzahn-Hellersdorf – wo stehen wir?

Dagmar Pohle, Bezirksbürgermeisterin

3818 genehmigte Neubauwohnungen im letzten Jahr im Bezirk sprechen eine Sprache für sich, wenn es darum geht, in welchen Bezirken derzeit am meisten gebaut wird und gebaut werden kann. Kein Berliner Bezirk konnte derart viele Baugenehmigungen für die Errichtung von Wohnungen erteilen. 21 % der genehmigten Neubauwohnungen in ganz Berlin entfielen auf den Bezirk.

Das stößt nicht nur auf Zustimmung im Bezirk, gibt es doch auch Sorgen, dass zu viel Grün verloren geht und bisherige Freiräume zugebaut werden. Allerdings sind es vielfach in den letzten Jahren zugewachsene Bauflächen, die in den Focus neuer Bauvorhaben gerückt sind.

Das Gut Hellersdorf mit 1.500 Wohnungen, die Marchwitzastraße mit 237 Wohnungen, die Tangermünder Straße mit 180 Wohnungen, die Mittenwalder Straße mit 173 Wohnungen oder der Havelländer Ring mit 133 Wohnungen sind einerseits ein Beispiel für größere genehmigte Bauvorhaben in Marzahn-Hellersdorf, anderseits aber auch Fingerzeig dafür, dass im gesamten Bezirk gebaut werden wird.

Nach Jahren des Rückbaus von Wohnungen und des Verlustes an Einwohner*innen blüht unser Bezirk auf und ist wieder eine gute Adresse für junge Familien und Menschen, die ein großzügiges Wohnumfeld schätzen, ohne dabei von den Vorzügen des Großstadtlebens zu weit entfernt zu sein. Weitläufige Grünanlagen entlang der Wuhle, Nah- und Freizeiterholung in den Gärten der Welt und eine gute soziale Infrastruktur sind Aushängeschilder des Bezirkes, auf die Bürgerinnen und Bürger zu Recht stolz sein können.

Ich freue mich zudem darüber, dass der Bezirk einen wichtigen Beitrag dazu leistet, ausreichend bezahlbaren Wohnraum in Berlin bereitzustellen. Die Kooperationen mit den landeseigenen Wohnungsunternehmen funktionieren sehr gut und zeigen dem Bezirksamt, dass die Wohnungswirtschaft die Potentiale unseres Bezirkes ebenso schätzt und bereit ist, Wohnraum für jeden Geldbeutel bereitzustellen.

Diesen Pfad sollte der Bezirk beibehalten. Ermutigend ist für mich ebenso, dass es gelingt, auch Genossenschaften Flächen für genossenschaftlichen Wohnungsneubau zur Verfügung zu stellen. Dennoch darf es im Bezirk nicht zu Wachstumsschmerzen kommen. Denn bei aller Freude über den Neubau und die Aufwertung des Bezirkes darf nicht vergessen werden, dass Schulen, Kitas, Kultureinrichtungen und ausreichend Freiflächen weiterhin zur Verfügung stehen müssen. Besonders das Schulthema wird in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung zunehmen. Das Bezirksamt macht seine Hausaufgaben und die notwendigen Arbeiten für Sanierung und Ausbau der Schulinfrastruktur laufen auf Hochtouren. Vom Land erhofft sich das Bezirksamt, dass der Bezirk tatkräftig unterstützt wird, Planungen und verabredete Schul- und Sporthallenmaßnahmen schnellstmöglich umzusetzen. Denn ich möchte, dass die Menschen nicht nur zu uns kommen, sondern auch gerne bei uns im Bezirk bleiben und ihr neues Zuhause in Marzahn-Hellersdorf zu schätzen wissen.