Bonava baut Wohnungen an der Märkischen Allee/Wuhletalstraße

Am 7. August 2019 stellte die Bonava Deutschland GmbH im Haus der Begegnung M3 an der Mehrower Allee ihre Pläne für die noch im August startende Bebauung einer Fläche zwischen der Märkischen Allee, der sie kreuzenden Wuhletalstraße und der Trusetaler Straße vor. Die Fläche ist vielen Anwohnerinnen und Anwohnern auch als "Allkauf-Fläche" bekannt, da hier bis Mitte der 90er Jahre eine Kaufhalle mit diesem Namen existierte.
Bonava hatte laut eigener Auskunft das nördliche Teilstück der Fläche am 3. Juli 2018 von der GFRK Hausverwaltungs- und Entwicklungs GmbH und der SMRK Gesellschaft für Wohn- und Gewerbebau mbH erworben. Wohnungsbau ist hier seit etwa 2015 angedacht. Zwischenzeitlich war auch von drei bis zu 30-geschossigen Wohntürmen die Rede.

Was soll gebaut werden?
Entlang der Trusetaler Straße/Wuhletalstraße in Nord-Süd-Richtung sowie am südlichen Ende des Grundstücks sind jeweils ein längerer Block und entlang der Rampe von der Märkischen Allee zur Wuhletalstraße drei weitere kleinere Gebäude vorgesehen. Jedes dieser fünf Gebäude entsteht achtgeschossig. Direkt an der Märkischen Allee ist ein 21-Geschosser geplant, für den allerdings noch keine Baugenehmigung vorliegt. Alle der insgesamt 579 Wohnungen sollen über Balkone oder Terrassen verfügen, ein Müllsystem mit Unterflurcontainern, doppelstöckige Fahrradstellplätze sowie 143 PKW-Stellplätze sind ebenso geplant. Die Wohnungen in den Achtgeschossern werden Mietwohnungen. Im 21-Geschosser sind 203 Eigentumswohnungen vorgesehen. In der Mitte soll ein ruhiger und grüner Innenhof mit Spielplatz, Sportmöglichkeiten und Ruhezonen entstehen. Junge Familien mit Kindern und Bewohnerinnen und Bewohner mittleren Alters sind laut Bonava die Zielgruppe für die Wohnungen.
Aus unserer Perspektive stellt sich die Frage, wer letztendlich die Mietwohnungen vermieten wird und wie hoch die Mieten sein werden. Das konnte Bonava bislang noch nicht beantworten.

Ab wann wird gebaut?
Mit den Erdarbeiten für den südlich gelegenen Achtgeschosser wird noch im August 2019 begonnen. Ende 2020 soll dieser fertiggestellt sein. Der Baubeginn für das Hochhaus ist für 2020 geplant. 2023 soll das gesamte Ensemble stehen.

Wird es beim Bau zu Einschränkungen für die Anwohnerinnen und Anwohner kommen?
Die Baustellenzufahrten sind von der Märkischen Allee, der Wuhletalstraße sowie von der Rampe von der Märkischen Allee zur Wuhletalstraße aus geplant. Laut Bonava sollen die Wohngebietsstraßen von den Bautätigkeiten verschont bleiben. Lärm und Staub werde es aber trotzdem geben. Man halte sich aber an die Gesetzeslage und Nachtarbeiten seien ausgeschlossen.

Wie sieht es mit neuen Einkaufsmöglichkeiten und mehr Kita- und Schulplätzen aus?
Bonava informierte, dass im Erdgeschoss des Hochhauses eine Gewerbefläche und eine Begegnungsstätte für die Bewohnerinnen und Bewohner geplant seien. Durch Erweiterung und den Neubau von Kitas sollen zukünftig 335 Plätze rund um die Mehrower Allee entstehen. Die leichten Reserven im Grundschulbereich werden in den kommenden Jahren zunehmend ausgenutzt. Bis zur Erweiterung der Peter-Pan-Schule um einen Zug (144 Schulplätze) ist bis 2024/25 mit einem leichten Defizit zu rechnen.
Die Linksfraktion wird die Bereitstellung der notwendigen Kita- und Schulplätze beim Bezirksamt einfordern. Auch am Plaza Marzahn entstehen neue Wohnungen durch die Degewo sowie durch einen privaten Investor, der neben dem Gesundheitszentrum ein Hochhaus mit 14 Geschossen plant. Das Bezirksamt muss beim Neubau die soziale Infrastruktur mitdenken!

Möbelmarkt im Wohngebiet?
Südlich der geplanten Wohngebäude soll laut Bebauungsplan 10/60b ein Möbelmarkt entstehen. Unser Stand ist, dass diese Fläche dem österreichischen Möbelunternehmen XXXLutz gehört. Laut der Begründung zum Einleitungsbeschluss des Bebauungsplans 10-103 (Änderungsplan zum Bebauungsplan 10/60b) sollte schon im Sommer 2018 mit dem Bau eines Mitnahmemöbelmarktes "Mömax" begonnen werden. Dieser darf laut Bebauungsplan bis zu 14 Meter hoch werden.
Solche Planungen müssen immer wieder überprüft und den neuen Begebenheiten angepasst werden. Das nunmehr bekannte Wohnungsbauprojekt macht dies erforderlich. Denkbar wären auf dieser Fläche eher eine Kita, weitere Wohnungen, gestaltete Grünflächen sowie PKW-Stellplätze für die neuen Anwohnerinnen und Anwohner. In jedem Fall muss den Menschen vor Ort mitgeteilt werden, wie es mit der Fläche südlich des neuen Wohngebietes von Bonava weitergehen soll. Ein Möbelmarkt wäre die denkbar schlechteste Variante in dem dann dicht bebauten Gebiet.