Pop-up-Fahrradwege auch außerhalb des Innenstadtrings! - Bezirksamt sollte Amtshilfe beantragen

Der Fahrradverkehr nimmt auch in Marzahn-Hellersdorf zu. Ob bedingt durch die derzeitige Krise oder aus anderen Gründen – Bezirksstadträtin Nadja Zivkovic berichtete in der Sitzung des bezirklichen Verkehrsausschusses am vergangenen Mittwoch über eine deutliche Zunahme des Radverkehrs.

Umso verwunderlicher, dass der Bezirk Marzahn-Hellersdorf im Zuge der Corona-Pandemie bisher keinen Gebrauch von der Möglichkeit zur Installation temporärer Radwege gemacht hat. Konkrete Vorschläge liegen auf dem Tisch. Bezirksstadträtin Zivkovic räumte in der Ausschusssitzung ein, dass sie zwar den Bedarf sehe, sie aber nicht über ausreichend personelle Kapazitäten zur Umsetzung solcher Radwege verfüge.

Aus den Antworten zu einer schriftlichen Anfrage an den Senat geht hervor, dass die Mehrheit der Bezirke temporäre Radwege einrichtet oder bereits eingerichtet hat. Von den Rückmeldungen der Bezirke teilen lediglich Reinickendorf und Marzahn-Hellersdorf mit, dass beide Bezirksämter derzeit keine solchen Projekte umsetzen wollen.

Dazu erklären Kristian Ronneburg, Wahlkreisabgeordneter für Hellersdorf-Süd und Kaulsdorf-Nord und Bjoern Tielebein, Fraktionsvorsitzender der LINKEN in der BVV Marzahn-Hellersdorf:

Das Bezirksamt sollte endlich die Fahrradinfrastruktur im Bezirk stärken. Wenn das zuständige Straßen- und Grünflächenamt selbst nicht in der Lage dazu sein sollte, temporäre Radwege zu schaffen, sollte es schnellstmöglich ein Amtshilfeersuchen an den Senat oder einen anderen Berliner Bezirk stellen. Die Allee der Kosmonauten könnte ein erstes Projekt sein, die damit für Radfahrende sicherer gestaltet werden kann. Es wäre ein fatales Signal an die Menschen, die sich sicher mit dem Fahrrad auch in Marzahn-Hellersdorf fortbewegen wollen, wenn das Bezirksamt die Hände in den Schoß legt. Frau Zivkovic ist in der Pflicht zu zeigen, dass sie auch in der Praxis bereit ist Politik für Radfahrerinnen und Radfahrer zu machen.