Globaler Klimastreiktag – Initiativen der Linksfraktion für Klimagerechtigkeit in Marzahn-Hellersdorf

Die weltweite Klimakrise verschärft sich immer weiter. Trotz vieler Anstrengungen ist Berlin noch nicht auf dem Weg, seine Klimaschutzziele tatsächlich einhalten zu können. Bemühungen für einen effektiven Klimaschutz müssen daher auf eine neue Ebene gehoben werden, auch auf der Ebene der Berliner Bezirke.

Die Linksfraktion in Marzahn-Hellersdorf hat sich daher für die Umsetzung eines Klimavorbehalts im Bezirksamt eingesetzt. Der Antrag ist nun mit einer Mehrheit der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) beschlossen worden. Die Vorlagen des Bezirksamtes müssen künftig verpflichtend auf ihre Auswirkungen auf den Klimaschutz sowie klimafreundlichere Alternativen geprüft werden.

Eine wirksame Maßnahme das Mikroklima zu verbessern, sieht die Linksfraktion insbesondere in der Regenwasserspeicherung in den Großsiedlungen von Marzahn und Hellersdorf. Regen soll damit in der Landschaft vorgehalten und verzögert zurückgeführt anstatt ins öffentliche Netz abgeleitet werden. Wir setzen uns in der BVV dafür ein, dass für Innenhofflächen und weitere Restflächen die Einrichtung von Anlagen zur Speicherung und Verwertung von Regenwasser berücksichtigt wird.

Einen besonderen Schwerpunkt hat die Linksfraktion in dieser Legislatur auf die Hönower Weiherkette gelegt. Die Bebauung des Gebietes südlich der Weiherkette und verschiedene, vor allem klimatologisch begründete Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zur zeitweisen bzw. vollständigen Austrocknung der Gewässer der Hönower Weiherkette. Wir wollen erreichen, dass durch die direkte Ableitung von Regenwasser von Dächern und Grundstücksflächen in das Gebiet der Weiherkette eine Stabilisierung der Gewässersituation im Landschaftsschutzgebiet erreicht werden kann. Ebenso setzen wir uns hier sowie an den Kaulsdorfer Seen und dem Biesdorfer Baggersee für den Einsatz von Parkmanager:innen ein, da es leider immer wieder zu Konflikten und Vandalismus kommt.

Unsere Kleingärten sind wesentlicher Bestandteil des Stadtgrüns. Wir wollen sie erhalten, denn sie sind eine unschätzbare ökologische und soziale Ressource für unseren Bezirk. Neue Formen des Gärtners fördern wir ebenso. Wir haben uns gegenüber dem Bezirksamt dafür eingesetzt geeignete Grünflächen interessierten Bürger:innen zur Bewirtschaftung für „Urban Gardening“ zur Verfügung zu stellen. Hiervon gibt es bereits großartige Beispiele in unserem Bezirk. Wir wollen mehr davon!

Die Grünflächenpflege wollen wir wiederum endlich von unsäglichen Laubbläsern befreien. Sie erzeugen mehr Lärm als ein Presslufthammer, zerstören durch den hohen Sog den Lebensraum von Kleintieren und Insekten, töten diese ggf. und belasten wegen der Abgase die Umwelt.

Einen weiteren Schwerpunkt legen wir in der BVV auf den Schutz unserer Fauna. Wir haben uns frühzeitig im Bezirk für eine Strategie für den Schutz von Bienen eingesetzt. Ebenso engagieren wir uns für den Erhalt und den Neubau der Wildvogelstation im Wuhletal, die vom NABU betrieben wird. Wichtig ist uns für der Erhalt des Hellersdorfer Tierhofs, der sich um vom Aussterben bedrohte Tierarten kümmert.

Ein Schlüssel für mehr Klimagerechtigkeit liegt vor allem im Bereich der Mobilität. Für den Umstieg vom PKW auf den Umweltverbund (ÖPNV, Fuß- und Radverkehr) setzt sich die Linksfraktion für mehr Alternativen ein. Wir haben es in dieser Legislatur endlich geschafft, dass die Verkehrslösung Mahlsdorf vorangebracht werden konnte, damit die Straßenbahn bald in den nächsten Jahren einen stabilen 10-Minuten-Takt fahren und der Lückenschluss zwischen Mahlsdorf und Hellersdorf kommen kann. Ebenso haben wir in der BVV den notwendigen Straßenbahnausbau zwischen Marzahn und Hohenschönhausen auf die Tagesordnung gesetzt. Immer wieder kriegen wir Anfragen zur Optimierung von Busverbindungen im Bezirk. Hier haben wir uns z.B. für Änderungen bei den Linien X95 und 399 eingesetzt. Damit auch Menschen in den Siedlungsgebieten, die schlechtere ÖPNV-Anbindungen haben, auf das Auto künftig eher verzichten, setzen wir uns für einen Rufbus ein. Der „Berlkönig“ aus der östlichen Innenstadt, ist hier viel besser aufgehoben, wo die Menschen mehr Alternativen brauchen.

Beim Radverkehr hat der Bezirk noch einigen Aufholbedarf. Gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Initiativen setzen wir uns nicht nur für Pop-Up-Radwege, sondern insgesamt für den Ausbau ordentlicher, sicherer und attraktiver Radwege ein. Hierzu zählt insbesondere der überfällige Neubau des Marzahner Knotens an der Landsberger Allee/Märkische Allee und der damit verbundene Bau sicherer Radverkehrsverbindungen. Unsere Vision für die Großsiedlung ist, dass in nicht allzu ferner Zukunft unsere Magistralen nicht mehr vollgestopft mit parkenden LKWs sind. Wir wollen attraktive Straßen für den fließenden Verkehr, auf denen sich die Menschen sicher, bequem und umweltschonend von A nach B bewegen können.