Das Wunder vom Kastanienboulevard: Förderung der „station urbaner kulturen“ um ein weiteres Jahr verlängert!

Zur „Last-Minute“-Verlängerung der Förderung der „station urbaner kulturen“ um ein weiteres Jahr erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecher für Kultur und Weiterbildung, Olaf Michael Ostertag:

Es grenzt an ein Weihnachtswunder: Die „station urbaner kulturen“ war in den letzten vier Jahren jeweils für zwei Jahre von der Stiftung Lottomittel gefördert worden. Für die Jahre 2019/2020 hatte sie erneut einen Antrag gestellt, der wider Erwarten von der Stiftung abgelehnt wurde. Die das Projekt tragende „Neue Gesellschaft für Bildende Kunst (NGBK)“ schlug Alarm, führte Informationsveranstaltungen durch und gewann auch die BVV zur Unterstützung – am Donnerstag, 13. Dezember 2018, stimmten alle Fraktionen dem Antrag der Fraktion DIE LINKE zu, das Projekt zu erhalten.

Aus dem Bezirksetat selbst kann das Projekt nicht finanziert werden, zu eng sind die Finanzen für Kultur bemessen. Viele andere Projekte im Bezirk erhalten tendenziell zu wenig Geld, da Kultur keine kommunale Pflichtaufgabe ist, sondern sozusagen eine „Luxusausgabe“ (was nach unserer Auffassung eine gefährliche Fehleinschätzung in Gesetzesform ist). Es bleibt für die „station urbaner kulturen“ also nur die Finanzierung aus dem Landesetat, worauf eigentlich nicht mehr zu hoffen war. Die Schließung im Januar 2019 war bereits vorbereitet. Die Geschäftsführerin der NGBK, Lilian Engelmann, hatte sich darauf eingestellt, sich in der BVV nach vier Jahren im Bezirk wieder zu verabschieden.

Doch am Morgen desselben Tages zeichnete sich ab, dass Frau Engelmann der BVV stattdessen eine frohe Botschaft verkünden könnte: Es gibt nun eine Förderzusage des Senates für ein einziges Jahr, bis zum 31.12.2019.

Der Mietvertrag für die Räume wurde nun ebenfalls bis zu diesem Datum verlängert.

DIE LINKE ist der Auffassung, dass die Begegnung zwischen bildenden Künstler*innen und den Anwohner*innen viele spannende und interessante Effekte erzeugt und das Projekt spürbar das Quartier um den Kastanienboulevard belebt. Die Initiative bietet Kunst praxisnah zum Anfassen. „Endlich ein Ort, an dem wir etwas zählen und willkommen sind, der darf doch nicht einfach so verschwinden“, so die Reaktion einer Bürgerin.

Das sehen wir auch so und werden uns daher dafür stark machen, dass dieses Konzept des „Reach out“ (gemeint ist das Auf-die-Bevölkerung-Zugehen) auch im Doppelhaushalt 2020/2021 fest verankert wird. Wir freuen uns sehr, dass unser Einsatz einen Beitrag dazu geleistet hat, die Initiative zunächst einmal für ein Jahr im Bezirk zu halten. Dass unser Antrag bereits gewirkt hat, bevor er formell beschlossen wurde, ist wohl der Jahreszeit zu verdanken – in diesem Sinne Frohe Festtage und einen Guten Rutsch ins Neue Jahr!