BVV fordert barrierefreien Neubau der südlichen Fußgängerbrücke am S-Bahnhof Marzahn – Fertigstellung der nördlichen Überführung verzögert sich weiter

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Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende der Linksfraktion Marzahn-Hellersdorf, Bjoern Tielebein:

Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hat sich am 22. August auf Antrag der Linksfraktion für einen barrierefreien Neubau der südlichen Fußgangerbrücke am S-Bahnhof Marzahn ausgesprochen. Außerdem fordert der Antrag, dass die neue Brücke nicht nur zum S-Bahnsteig, sondern auch bis zum Wiesenburger Weg geführt wird.

Der Abriss der südlichen Fußgängerbrücke soll voraussichtlich 2021 erfolgen. Ab 2022 wird dann mit dem Neubau vom „Bahnhofsvorplatz“ an der Märkischen Allee bis zum S-Bahnsteig begonnen. Ein barrierefreier Ausbau ist laut einer Antwort auf eine Schriftliche Anfrage im Abgeordnetenhaus (Drs. 18/19945) nicht geplant. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz befinde sich in Abstimmung mit der DB AG über die Anforderungen an einen Neubau. Ob ein Bedarf für eine barrierefreie Erneuerung der Brücke gegenüber der DB AG durchgesetzt werden müsse, sei laut Senat derzeit noch nicht absehbar.

Das Bezirksamt muss sich nun gegenüber dem Senat und der Deutschen Bahn dafür einsetzen, dass der Neubau der südlichen Fußgängerbrücke barrierefrei erfolgt. Angesichts des jahrelangen Kampfes der Bürgerinitiative an der Marzahner Promenade für die Verlängerung der nördlichen Fußgängerbrücke und die Herstellung von Barrierefreiheit vom EASTGATE zum Wiesenburger Weg, wäre ein nicht-barrierefreier Neubau der südlichen Fußgängerbrücke nicht zu erklären. Ebenso ist nicht nachvollziehbar, warum der Neubau nur bis zum S-Bahnsteig geführt werden soll. In den nächsten Jahren wird am Wiesenburger Weg ein neues Wohnquartier mit sozialer Infrastruktur entstehen. Eine direkte barrierefreie Verbindung vom Bahnhofsvorplatz an der Märkischen Allee über die S-Bahn zum Wiesenburger Weg würde eine optimale Anbindung gewährleisten.

Wie ebenfalls in der Sitzung der BVV am 22. August auf Anfrage der Linksfraktion bekannt wurde, verzögert sich die Fertigstellung der Überführung vom EASTGATE bis zum Wiesenburger Weg weiter. Grund seien laut Deutsche Bahn, die das Projekt ausführt, Probleme im Baugrund sowie Leitungsquerungen in unerwartetem Ausmaß. Außerdem wurde während der Sanierung der Treppenanlage auf dem Bahnsteig festgestellt, dass die Schädigung der Substanz zu weit forstgeschritten sei. Somit sei eine Sanierung der Treppe keine Option mehr gewesen und eine Neuplanung der Treppe erforderlich gewesen. Der geplante Eröffnungstermin – Ende 2019 – ist demnach nicht mehr haltbar. Von der Deutschen Bahn erwarten wir, dass sie klar kommuniziert. Nur durch unsere Anfrage wurde bekannt, dass der Termin für Ende 2019 nicht gehalten werden kann. Wir fordern die Deutsche Bahn auf, das Projekt nun schnellstmöglich fertigzustellen.