Bebauungsplan sichert bezahlbaren Wohnungsneubau in Hellersdorf-Ost

Mieten- und WohnungspolitikMarzahn-Hellersdorf

Zum Beschluss des Bezirksamtes für mehrgeschossigen Wohnungsbau auf der Brachfläche zwischen Auerbacher Ring und Carola-Neher-Straße erklärt der Fraktionsvorsitzende und stadtentwicklungspolitische Sprecher der Linksfraktion Marzahn-Hellersdorf, Bjoern Tielebein:

Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes 10-55 im November 2009 sollten die Planungsziele für eine Neubebauung nach einem damals geplanten Abriss des Schulgebäudes auf der Fläche zwischen dem Auerbacher Ring und der Carola-Neher-Straße bestimmt werden. Vorgesehen war für den ganzen Planungsbereich eine kleinteilige Bebauung, wie sie mittlerweile südlich der aktuell als Unterkunft für Geflüchtete genutzten Schulgebäude existiert. Noch in der vergangenen Wahlperiode, als sich bereits deutlich abzeichnete, dass die Schulen überbelegt werden müssen und bezahlbarer Mietwohnraum immer knapper wird, propagierte der ehemalige Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung Christian Gräff (CDU), dass eine solche kleinteilige Bebauung sinnvoll sei. Im ersten Wohnungsmarktentwicklungskonzept von 2013 waren noch der Abriss der Schulen sowie niedriger Geschosswohnungsbau und Stadtvillen geplant. Die Nutzung der Schulgebäude als Unterkunft verhinderte den schnellen Abriss. Im Havelländer Ring wurden jedoch auf Gräffs Betreiben zwei alte Schulgebäude letztlich abgerissen. Die in der vergangenen Wahlperiode von ihm getroffenen Vereinbarungen mussten vom neuen linksgeführten Bezirksamt umgesetzt werden.

Mit der neuen Landes- und Bezirksregierung 2016 manifestierte sich das Umdenken in der Stadtentwicklungspolitik. 2018 wurden die vorhandenen ehemaligen Schulen als Gemeinbedarfsfläche für eine künftige Schule planungsrechtlich gesichert. Wenn also die vorhandenen Gebäude nicht mehr für die Unterbringung geflüchteter Menschen benötigt werden, ließe sich das vorhandene Schulgebäude wieder ertüchtigen bzw. eine neue Schule bauen.

Im Januar dieses Jahres beschloss das Bezirksamt auch für die nördliche Fläche die Planungsziele zu ändern: Statt kleinteiliger Gebäude mit maximal drei Geschossen soll hier nun eine dichtere Bebauung mit mehr als drei Geschossen verwirklicht werden. Die Grünflächen im Norden und Süden („Windschutzstreifen“ mit Spielplatz) bleiben erhalten und eine Grünverbindung soll zwischen ihnen entstehen.

Die Linksfraktion begrüßt die Entscheidung des Bezirksamtes für mehrgeschossigen Wohnungsbau, der sich an den umliegenden Bestandsgebäuden orientiert. Unser Bezirk wächst und neuer bezahlbarer Wohnraum wird dringend benötigt. Mit der Sicherung der alten Schulgebäude als Gemeinbedarfsfläche mit dem Zweck Schule ist auch an die Versorgung mit Schulplätzen gedacht. Weitere Informationen zum Bebauungsplan gibt es hier.