Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut – Armut ist Realität - jeden Tag, für Millionen Menschen auf der Welt.

Marzahn-Hellersdorf

760 Millionen Menschen auf der Welt leben unterhalb der Armutsgrenze, das können wir nicht unbeachtet lassen und müssen etwas dagegen tun. Deshalb hat sich die internationale Staatengemeinschaft mit der Agenda 2030 das ehrgeizige Ziel gesetzt, Armut in allen ihren Formen und überall zu beenden.

Armut ist ein Teufelskreis und wird oft von Generation zu Generation weitergegeben: Unter- und Mangelernährung machen krank, der Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung ist erschwert. Aber ohne Ausbildung finden viele Menschen keine Arbeit oder verdienen nur wenig Geld und so fehlen ihnen wiederum die Mittel, um genügend Lebensmittel zu kaufen. Des Weiteren haben Menschen mit niedrigem Einkommen öfters eine geringere Lebenserwartung.

Auch die Frage wie Menschen wohnen oder wie ihre Möglichkeiten zur gesellschaftlichen sowie politischen Teilhabe sind spielen eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Armut.

 

Armut kann global nur überwunden werden, wenn alle Menschen gleichberechtigten Zugang zu guter Arbeit, Bildung und Gesundheitsversorgung haben und in Frieden und Sicherheit leben können.

Absolute, existenzbedrohende Armut ist nicht vergleichbar mit der Situation von Menschen mit niedrigem Einkommen bei uns in Deutschland. Aber beide Formen sind für die betroffenen Menschen lebenseinschränkend und beide Formen der Armut müssen bekämpft werden. Insoweit ist Bekämpfung von relativer Armut auch für Deutschland eine Herausforderung.

Der Anteil der Menschen, die wegen eines vergleichsweise niedrigen Einkommens als armutsgefährdet gelten, ist in den vergangenen Jahren in Deutschland leicht angestiegen. "Armutsgefährdet" ist, wer über ein Einkommen unterhalb von 60 Prozent des mittleren Einkommens verfügt.

Für 13 Millionen Menschen in Deutschland hat im vergangenen Jahr das Risiko bestanden, in die Armut abzurutschen. Das entspricht 15,8 Prozent der Bevölkerung und damit etwa jeden sechsten in Deutschland lebenden Bürger, vor allem Alleinerziehende und Alleinlebende sind betroffen. Die jetzige Situation mit Energiekrise und Inflation verschärft dies nun noch einmal und macht auch die Ungleichheit von Einkommen in Deutschland mehr als deutlich. Der „Club der Superreichen“ wird größer: Manche gewinnen immer, wenn die Regeln nichtgeändert werden. So steigen die Gewinne der Energiekonzerne stetig, etwa wie bei Shell. Der Konzern konnte im zweiten Quartal diesen Jahres seinen Gewinn  auf 17,8 Milliarden Euro verfünffachen.

Und während die Lebensmittelpreise explodieren, sind unter den zehn reichsten Deutschen gleich drei Besitzer*innen von Lebensmittel-Discountern.

 

DIE LINKE kämpft für eine wirkliche und sozial gerechte Entlastung der Menschen von den gestiegenen Preisen. Maßnahmen, die gleichzeitig das Klima schützen müssen gestärkt werden. Gleichzeitig wollen wir den Spielraum der Unternehmen für Extragewinne und Preistreiberei einschränken. Öffentliche Gelder dürfen nicht aufgrund mangelnder Regulierungen in die Profite und Dividenden der Konzerne fließen. Die Lasten müssen gerecht verteilt werden.

 

„Wo immer Menschen dazu verurteilt sind, im Elend zu leben, werden die Menschenrechte verletzt. Sich mit vereinten Kräften für ihre Achtung einzusetzen, ist Pflicht.“

Père Joseph Wresinski,

Mitbegründer des Welttag zur Überwindung der Armut

 

 

Sarah Fingarow, Fraktionsvorsitzende Die LINKE, BVV Marzahn-Hellersdorf