Theater am Park vor dem Verfall retten!

Das Theater am Park (TaP) könnte mit seinem Theatersaal mit Orchestergraben eine große Bühne für den Berliner Osten bieten, Proben- & Auftrittsort für Musiktheater & Tanz sein – wenn, ja wenn, endlich saniert werden würde. Bisher ist aber noch völlig unklar, welche Baudienststelle die Verwirklichung der Baumaßnahmen übernehmen und wann es endlich mit der Sanierung losgehen wird. 2018 wurde „ein Ausbau des Theaters am Park als multifunktionales Kulturlabor“ auf Antrag des Bezirksamtes von Marzahn-Hellersdorf per Senatsbeschluss als GRW-förderfähig (Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur) aufgenommen.

Seitdem hat das Bezirksamt den Auftrag, eine Zielplanung mit den Gewerken Architektur, Tragwerksplanung, Haustechnik, Bühnenplanung, Brandschutz, Bauphysik und Schadstoffe zu erstellen. Auf der Basis dieser Zielplanung hätte dann ein Förderantrag beim Senat gestellt werden müssen.

Regina Kittler, Sprecherin für Kultur in der Linksfraktion und Vorsitzende des Ausschusses für Weiterbildung und Kultur sagt dazu: „Die Ankündigungen und geweckten Hoffnungen auf eine baldige Sanierung wurden von den damals zuständigen Stadträt*innen der CDU Christian Gräff, Johannes Martin und Nadja Zivkovic leider nicht umgesetzt. Die Zielplanung wurde erst mit deutlicher Verspätung ausgearbeitet und lag zum September 2021, also pünktlich zu den Wahlen, vor. Natürlich wurde darüber nicht gesprochen, denn spätestens jetzt war klar, dass die erwartbaren Kosten auf das Vierfache, nämlich auf über 40 Millionen Euro gestiegen waren. Das habe ich erst nach Akteneinsicht im Mai dieses Jahres herausbekommen. Mittlerweile haben wir bei den Baukosten eine Steigerung um 19%, es dürfte also noch mehr Geld gebraucht werden. In der gegenwärtigen Krisensituation mehr als schwierig. Zeit, endlich zu handeln.“

Nachdem die Große Anfrage der Linksfraktion vom Juni 2022 (DS 0632/IX) mehrfach vertagt und letztlich schriftlich vom nun zuständigen Bürgermeister Gordon Lemm beantwortet wurde und diese Antworten von uns bei weitem als nicht ausreichend eingeschätzt wurden, beantragten wir eine gemeinsame Sondersitzung der Ausschüsse für Weiterbildung und Kultur und Wirtschaft, Arbeit, Digitalisierung, die am 29.11.2022 stattfand. Hier kamen die Karten auf den Tisch und es wurde klar, dass nun sofort gehandelt werden muss.

Deshalb haben die Fraktionen der Linken, der SPD und von B90/Die Grünen zur heutigen BVV einen gemeinsamen dringlichen Antrag „Theater am Park vor dem Verfall retten!“ (DS1041/IX) eingereicht.

„Es geht jetzt darum, Einsparpotenziale zu ermitteln, Umbau und Sanierung in Bauabschnitten darzustellen und einen qualifizierten Förderantrag an die Senatsverwaltung im erforderlichen finanziellen Umfang und gegebenenfalls mit unterschiedlichen Abrufzeiten entsprechend der identifizierten Bauabschnitte zu stellen,“ erläutert Regina Kittler weiter.

„Außerdem soll mit Akteur*innen des Tanzraums Berlin und danach gemeinsam mit den Senatsverwaltungen für Kultur & Europa sowie Finanzen geprüft werden, ob das Bühnenhaus mit den geplanten Umbauten sich als Haus des Tanzes für Berlin eignen würde. Da es in Berlin an einem großen Ort für ein Haus des Tanzes noch immer fehlt, dieser aber dringend benötigt wird, wäre das Bühnenhaus in Biesdorf eine zu überprüfende Möglichkeit, diese Zielstellung des Runden Tisches Tanz zu verwirklichen und gleichzeitig den kulturell „weißen Flecken“ in einem Außenstadtbezirk nachhaltig zu begegnen.“