Nicht länger die Augen verschließen: Marzahn-Hellersdorf braucht legale Bademöglichkeiten!

Nachdem der Berliner Senat Anfang des Jahres die Mittel für das lange geplante Kombibad in Marzahn-Hellersdorf gestrichen hatte und stattdessen nun eine Typenschwimmhalle bauen möchte, gehen die Debatten im Bezirksparlament weiter. CDU und SPD fordern inzwischen, dass im Falle knapper Gelder auch über die Beteiligung eines privaten Investors, einer sogenannten Öffentlich-Privaten Partnerschaft (ÖPP), nachgedacht werden soll. Dadurch steht zu befürchten, dass am Ende bloß ein Spaßbad mit überteuerten Ticketpreisen realisiert wird, anstatt eines bezahlbaren öffentlichen Badeortes für alle.

Baustadträtin Heike Wessoly (CDU) hält währenddessen stur am ursprünglichen Bebauungsplanverfahren fest. Das heißt: an einem Plan, der weiter ein Außenbecken enthält, von dem wir aber seit einem halben Jahr wissen, dass der schwarz-rote Senat es in absehbarer Zeit nicht finanzieren wird. Doch anstatt über andere Prioritäten im Haushalt nachzudenken (brauchen wir wirklich Olympische Spiele in der Hauptstadt?), bringen CDU und SPD im Bezirk private Investoren ins Gespräch. Oder genauer: eine Öffentlich-Private Partnerschaft. Und man braucht leider nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wohin das führen würde. Vielleicht reicht sogar der Blick ins mecklenburgische Wismar, wohin eine CDU-geführte Delegation aus Vereinssport, Politik und Ehrenamt bereits im März 2023 gereist war, um sich vor Ort über mögliche Betreibermodelle eines Kombibads zu informieren. Der Eintritt ins örtliche Spaß- und Sportbad Wonnemar kostet 15,90 Euro für 90 Minuten. Zum Vergleich: In den Sommerbädern (Kategorie 2) der Berliner Bäderbetriebe kostet ein Tagesticket 6,50 Euro, und für nur 12 Euro bekommt man ein Tagesticket für die gesamte Familie.

„CDU und SPD machen sich wieder einmal komplett blind für die Realität“, sagt Bjoern Tielebein, Vorsitzender der Linksfraktion in der BVV Marzahn-Hellersdorf. „Wenn private Investoren sich an der Finanzierung des Kombibads beteiligen, dann wird die Mehrheit der Menschen hier im Bezirk sich den Eintritt ins Bad gar nicht leisten können. Und es hat nun einmal nicht jeder einen privaten Pool im Garten!“

Wir bleiben dabei: Bei der Politik dieser Regierung wird der Bau eines neuen Freibads noch Jahre dauern. Wir brauchen jetzt Lösungen, damit Menschen im Sommer auch in Marzahn-Hellersdorf baden können. Mindestens an einem See muss das Baden erlaubt sein, damit Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit gewährleistet werden können.