Senatsverwaltung für Umwelt und Verkehr und BVG stellen Planungen zum Verkehrskonzept Mahlsdorf vor

Öff. NahverkehrVerkehrMarzahn-Hellersdorf

Viel ist im Ortsteilzentrum Mahlsdorf passiert: Die neue Oberschule ist fertig, Firmen haben sich angesiedelt und Wohnungen sind entstanden. Nur die dringend benötigte Verkehrslösung ließ bislang auf sich warten. Nach jahrelangem Stillstand hat der rot-rot-grüne Senat die Planungen wieder aufgenommen und bringt die Verkehrslösung für Mahlsdorf voran. Und das ist auch bitter nötig, denn es droht ein Verkehrskollaps.

Die Bürgerinnen und Bürger haben zu Recht kein Verständnis mehr dafür, dass der 10 Minuten-Takt der Straßenbahn noch immer nicht realisiert wurde. Ebenso ist kaum noch zu erklären, dass Wohnungen, Gewerbe und soziale Infrastruktur sich immer weiter entwickeln, der Verkehr aber noch zu den gleichen Bedingungen wie vor 30 Jahren funktionieren muss. Die Planungen müssen jetzt konsequent verfolgt werden, damit noch in dieser Wahlperiode die Planfeststellungsverfahren für Straßenbahn und Straße auf den Weg gebracht werden können. Jede weitere Verzögerung bedeutet, dass auch im kommenden Jahrzehnt in Mahlsdorf nicht gebaut werden kann.

Die Linksfraktion Marzahn-Hellersdorf und die Abgeordnetenhausfraktion der LINKEN setzen sich konsequent dafür ein, dass es mit der Verkehrslösung vorangeht. Durch unsere Initiative wurde ein Beirat aus Politik, Anwohnerinnen und Anwohnern, Gewerbetreibenden und Verbänden zur Verkehrslösung Mahlsdorf ins Leben gerufen. Wir setzen uns für sichere Wegeverbindungen zur neuen Oberschule ein und fordern in diesem Zusammenhang einen zusätzlichen Zugang von der Landsberger Straße zum Schulgelände.

Am 21. August 2019 stellten die Senatsverwaltung für Umwelt und Verkehr und die BVG ihre  Planungen (durch einen Klick kommen Sie zur Präsentationen) zur Verkehrslösung in einer Bürgerversammlung vor. Die geplante Trasse entspricht der vom Senat verfolgten Vorzugslösung der vorherigen Studien sowie des Flächennutzungsplans. Für die jetzt ausgewählte Variante wurden jahrelang Flächen freigehalten und auch die Bebauungspläne im Umfeld orientierten sich daran.

Welche Maßnahmen sind geplant?

Neue Straße An der Schule
Die erste Maßnahme zur Umsetzung dieser Ziele ist der Neubau einer Straßenverbindung von der Hönower Straße über die neu gestaltete Pestalozzistraße, die Straße An der Schule und deren südliche Verlängerung – den sog. neuen Hultschiner Damm – bis zum Gut Mahlsdorf. Damit wird der KFZ-Verkehr aus dem alten Ortskern rausgehalten und die Aufenthaltsqualität erhöht.

Ab 2023 soll der Bau der neuen Straße An der Schule beginnen. Die Fahrbahn wird 6,5 Meter breit sein. Auf jeder Seite sind ein Grünstreifen sowie ein zwei Meter breiter Radweg und ein ebenso breiter Gehweg geplant. Um die Sicherheit an der Schule zu erhöhen, entstehen dort ein besonders breiter Fußweg und eine Lichtsignal-anlage zur Überquerung der Straße. Die Höchstgeschwindigkeit wird an dieser Stelle auf 30 km/h begrenzt. Von der Landsberger Straße aus soll ein zusätzlicher Weg zur Schule entstehen.  

Zweigleisige Straßenbahn, Sanierung der Hönower Straße und des Hultschiner Damms
Im nächsten Schritt wird die Straßenbahn auf der bisherigen Streckenführung zweigleisig ausgebaut und die Hönower Straße und der Hultschiner Damm bis zur Rahnsdorfer Straße saniert. Auch die Kreuzung zur B1/B5 wird neu gestaltet. Zukünftig wird die Hönower Straße zwischen Pestalozzistraße und B1/B5 nur noch für den Anlieger- und den Lieferverkehr und – mit neuen Rad- und Gehwegen – für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen zur Verfügung stehen. Die Straßenbahn wird hier in einem straßenbündigen und nördlich der Pestalozzistraße in einem abmarkierten Bahnkörper geführt. Am S-Bahnhof Mahlsdorf wird ein Mittelbahnsteig für die Straßenbahn entstehen. An den Haltestellen Wilhelmsmühlenweg und Alt-Mahlsdorf werden die Seitenbahnsteige beibehalten, aber neu gestaltet, sodass auch der Radverkehr mitbedacht ist. Südlich der B1/B5 entsteht die neue Haltestelle Gutspark Mahlsdorf. Auf der Höhe der Rahnsdorfer Straße werden die neuen an die vorhandenen Gleise angeschlossen. Ab hier bleibt die Strecke eingleisig. Der 10 Minuten-Takt wird dabei durch Ausweichgleise gesichert. Auch südlich der B1/B5 ist Anliegerverkehr auf den Straßenbahngleisen möglich.

Wie geht es mit den Fahrradparkplätzen am S-Bahnhof Mahlsdorf weiter?
Die Fahrradstellplätze unter der Bahnbrücke werden den neuen Gleisen und der Straße weichen. Ersatz entsteht u. a. durch den Bau von etwa 300 neuen Fahrradstellplätzen mit dem neuen REWE-Markt, der voraussichtlich zum Jahreswechsel 2019/2020 eröffnen wird. Auch die Senatsverwaltung plant neue Fahrradstellplätze. Wo diese entstehen werden, ist bislang jedoch noch nicht klar. Die ehemalige Wendeschleife in der Treskowstraße soll zukünftig als Endhaltestelle für Busse genutzt werden und nicht fürs Fahrradparken.

Wie sieht der Zeitplan aus?
Zunächst werden Vorplanungen und die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren erstellt, welches 2021 starten und 2023 abgeschlossen sein soll. Für 2025/2026 wird mit der Fertigstellung der gesamten neuen Verkehrsführung gerechnet. Wir werden alles daransetzen, diesen Zeitraum noch weiter zu verkürzen.

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