Marzahn-Hellersdorf braucht eine neue Schwimmhalle

Der Bedarf für eine zusätzliche Schwimmhalle im Bezirk ist riesig. Selbst wenn alle drei Hallen – Kaulsdorf-Nord, Helene-Weigel-Platz und Freizeitforum Marzahn – in Betrieb sind, gibt es nicht genug Kapazitäten, um das Schul- und Vereinsschwimmen abzusichern. Die Pandemie und die Bauarbeiten in der Helmut-Behrendt-Schwimmhalle haben diese Situation noch verschärft. Der Berliner Landesverband der LINKEN hat sich im Februar 2021 für ein Freibad in Marzahn-Hellersdorf und den Bau von weiteren Schwimmhallen im Ostteil der Stadt ausgesprochen. Den Beschluss finden Sie hier.

Ein Kombibad, wie es vom Bezirk gefordert wird, kann die Lage verbessern. Damit kann sowohl dem Bedarf eines Freibads als auch zusätzlicher Schwimmhallenkapazitäten entsprochen werden. Bei der Umsetzung dieses Projektes steht Marzahn-Hellersdorf jedoch noch am Anfang. Selbst wenn die Finanzierung vom Senat in naher Zukunft zugesagt werden würde, nähmen ein Bebauungsplanverfahren, die Planung der Anlage und der Bau selbst noch Jahre in Anspruch. Aber auch mit einem Kombibad ist fraglich, ob der weiter steigende Bedarf am östlichen Stadtrand ausgeglichen werden kann.

In dieser Woche wird in Friedrichshain-Kreuzberg ein spannendes Modellprojekt fertiggestellt. Auf einer Liegewiese des Prinzenbads wurde von den Berliner Bäderbetrieben eine Schnellbauschwimmhalle errichtet. Hierbei handelt es sich um eine vollständige Schwimmhalle in Leichtbauweise. Laut Medienberichten soll diese etwa fünf Jahre betrieben werden, verfügt über eigenständige Sanitär- und Umkleideeinrichtungen sowie einen vom Freibad getrennten Eingang. Die Kosten für diese Schnellbauschwimmhalle belaufen sich auf ca. 3,6 Millionen Euro.

Dazu erklärt Björn Tielebein, Fraktionsvorsitzender der LINKEN in der BVV Marzahn-Hellersdorf:

Im vergangenen Jahr haben wir mit einem Beschluss der BVV das Bezirksamt aufgefordert zu prüfen, ob und wie eine solche Schnellbauschwimmhalle auch in Marzahn-Hellersdorf errichtet werden kann. Leider wurde dieser Beschluss bisher nicht umgesetzt. Die Linksfraktion wird nochmals Druck machen, dass schnell geklärt wird, ob auch unser Bezirk über einen solchen Weg kurzfristig Entlastung in Sachen Schwimmhallenkapazitäten erhalten kann. Wir werden uns das fertige Projekt in Friedrichshain-Kreuzberg in kürze vor Ort ansehen und alle notwendigen Informationen – Anforderungen an eine Fläche, Kosten, Vorbereitung, etc. - zusammentragen. Dies ist eigentlich Aufgabe des Bezirksamtes, jedoch ist uns eine schnelle Prüfung wichtig. Es sollte keine weitere Zeit verschwendet werden.