Arbeitsverträge mit Lehrerinnen und Lehrern in Marzahn-Hellersdorf vor Schuljahresbeginn nicht verhindern, sondern abschließen!

In Berlin fehlen in allen Bezirken Lehrkräfte. Offen zugegeben hat die Senatorin Frau Günther-Wünsch nur 695. Den Referendarinnen und Referendaren wurde ohne Ausgleich eine Stundenerhöhung von zwei Stunden verordnet, wodurch 160 Stellen „ersetzt“ werden. Außerdem sind durch 341 Stellenumwandlungen in Professionen, die nicht unterrichten, sowie die Einsparung von 310 Stellen durch die Streichung eines Profilkurses weitere rigorose Maßnahmen ergriffen worden.

Regina Kittler, bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion in der BVV Marzahn-Hellersdorf erklärt:

In Berlin fehlen in allen Bezirken Lehrkräfte. Offen zugegeben hat die Senatorin Frau Günther-Wünsch nur 695. Den Referendarinnen und Referendaren wurde ohne Ausgleich eine Stundenerhöhung von zwei Stunden verordnet, wodurch 160 Stellen „ersetzt“ werden. Außerdem sind durch 341 Stellenumwandlungen in Professionen, die nicht unterrichten, sowie die Einsparung von 310 Stellen durch die Streichung eines Profilkurses sind weitere rigorose Maßnahmen ergriffen worden.

Da der Senat jegliche Steuerung neu einzustellender aber auch vorhandener Lehrkräfte eingestellt hat, wird durch ihn sehenden Auges eine Ungleichbehandlung von Schülerinnen und Schülern in Kauf genommen. Für die betroffenen Schulen in Brennpunkten oder am Stadtrand ist das verheerend!

Im Bezirk Marzahn-Hellersdorf fehlten im vergangenen 2. Schulhalbjahr allein 480 Lehrkräfte.
Neuere Zahlen sind noch nicht bekannt.

Was aber jetzt bekannt wurde: Im Bezirk Marzahn-Hellersdorf wurden in diesem Jahr etwa 285 befristete Arbeitsverträge mit angestellten Lehrkräften (viele davon sind Studierende) nicht rechtzeitig vor Schuljahresbeginn abgeschlossen. Bei vielen davon handelt es sich um die Verlängerung schon bestehender befristeter Arbeitsverträge.
Das traf Marzahn-Hellersdorf als einzigen Bezirk (!) in Berlin in dieser Größenordnung.

Die Folgen sind, dass dringend benötigtes Personal an den Schulen fehlt, Planungen an den Schulen hinfällig sind oder kurz vor Schuljahresbeginn geändert werden mussten.

Es kommt hinzu, dass Lehrkräften, bei denen es um eine Verlängerung der befristeten Arbeitsverträge geht, in der Zeit zwischen zwei Verträgen kein Gehalt gezahlt wird, was ihnen gegenüber sozial unverantwortlich ist.

Frau Günther-Wünsch schob diese Zustände auf Anfrage von Franziska Brychcy im Ausschuss für Bildung, Jugend und Familie in der vergangenen Woche auf „eine unglaubliche Litanei an Beteiligungsverfahren“ und „alle Beauftragten, wie sie da in Reih und Glied stehen und angehört werden und eine Meinung sich bilden“ … das wäre „ein bürokratischer Prozess“ und so weiter und so fort. Abgesehen davon, dass das ein offensichtlicher Angriff auf Beteiligungsverfahren ist, versucht sie damit den Beschäftigtenvertretungen den Schwarzen Peter zuzuschieben.
Ich erwarte ein sofortiges Handeln der Senatsbildungsverwaltung zur Beseitigung der unhaltbaren Zustände in Marzahn-Hellersdorf.

Die Linksfraktion in der BVV hat dazu einen Antrag zur kommenden BVV eingereicht.